Nahezu zeitgleich zu den Initiativen der Europäischen Kommission zur Verstärkung der privaten Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen bei Kartellverstößen wurden in Österreich von mehreren kartellgeschädigten Unternehmen medienwirksam Schadenersatzansprüche gegen mutmaßliche Teilnehmer an einem mehrere EU-Mitgliedstaaten betreffenden Kartell angekündigt1). Mit deren erfolgreicher Geltendmachung würden in der österreichischen Kartellrechtspraxis erstmals privatrechtliche Schadenersatzansprüche neben die verwaltungsrechtliche Verhängung von Geldbußen treten. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die möglichen Sanktionen bei Kartellverstößen und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Möglichkeit der Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen.