Zusammenfassung: Die Autorin setzt sich in ihrem Beitrag mit der Frage auseinander, ob ein gesetzlicher Reformbedarf im Bereich der Abzugsbesteuerung für Gastauftritte ausländischer Orchester und Theaterensembles in Österreich besteht. Aufbauend auf einer Darstellung der maßgeblichen Rechtsgrundlagen und einschlägigen Stellungnahmen des BMF beschreibt sie den Stellenwert der so genannten Künstlerregel, des Künstlerdurchgriffs im Doppelbesteuerungsrecht und der Vorgaben des Auslandskünstlererlasses des BMF. Weiters nimmt sie zur Verbindlichkeit der BMF-Rechtsansichten Stellung und prüft, ob die Zugrundelegung der Künstlerregel wirklich ein Gegenseitigkeitserfordernis voraussetzt. Erwägungen zum unzureichenden Klärungspotential von Verständigungsverfahren und zum Spannungsfeld zwischen den Verständigungsverfahren und dem Gesetzmäßigkeitsprinzip runden den Beitrag schließlich ab.