Ein im Blickpunkt des öffentlichen Interesses stehender Strafprozess war kürzlich (wieder einmal) Anlass für kritische mediale Berichterstattungen. Dabei zogen die Kommentatoren aus einem (oder wenigen) Verfahren Schlüsse auf das "Image der Justiz" im Allgemeinen und kritisierten generell die Auswahl, Ausbildung und Fortbildung der österreichischen Staatsanwältinnen, Staatsanwälte, Richterinnen und Richter. Sie forderten auszugsweise, sich "ernsthaft Gedanken über die Qualität des Richterpersonals, sein Verhalten Beschuldigten gegenüber und die fachliche Kompetenz" zu machen (Anneliese Rohrer, "Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2014), sahen einen guten Anlass, "der Personalauswahl sowie Aus- und Fortbildung der Richter und Staatsanwälte mehr an Aufmerksamkeit und Mittel zukommen zu lassen und neue Initiativen zu setzen" (Oliver Scheiber, "Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2014), propagierten, dass soft-skills "auch in der Justiz einen Wert darstellen" müssten und prangerten an, dass "nach wie vor […] Angepasstheit und Korpsgeist – und das Bemühen, nur ja nirgendwo anzuecken" regieren würden (Petra Stuiber, Der Standard, 28.07.2014).