Eigentlich sollte ich dieses Editorial nicht schreiben. Warum, wird der geneigte Leser fragen. Weil ich zornig und enttäuscht bin. Ein derartiger Zustand geziemt einem Standesvertreter nicht. Er ist unprofessionell und mag zu Fehleinschätzungen verleiten. Man möge mir diese Indisponiertheit dennoch verzeihen. Wir Richter sind "leider" nicht mit jenen politischen Wassern gewaschen, die es uns erlauben, der Kollegenschaft und der Bevölkerung jede Maßnahme und Entscheidung als Erfolg zu verkaufen, mögen sie auch noch so fatal und unsachlich sein.