Im folgenden Artikel sollen die Auswirkungen der jüngeren VwGH-Judikatur1 auf die Ergebniszurechnung von Gruppenmitgliedern in der Abwicklungsphase dargestellt werden. Den Schwerpunkt bilden systematische Überlegungen zur Berücksichtigung von laufenden Verlusten, Liquidationsverlusten und nicht steuerwirksamen Teilwertabschreibungen (TWA). Die steuerliche Behandlung von endgültigen Verlusten eines ausländischen Gruppenmitglieds auf Ebene der österreichischen Muttergesellschaft im Vergleich zu einer internationalen Schachtelbeteiligung außerhalb der Gruppe wirft dabei besonders spannende Fragen auf.
Die Verwertung ausländischer Liquidationsverluste vor dem Hintergrund der §§ 9 und 10 KStG
SteuerrechtMag. Richard Jasenek/Anna Roth, LL.M., BScRdW 2021/356RdW 2021, 442 Heft 6 v. 21.6.2021
Inhalt
- 1. Zum VwGH-Erkenntnis vom 4. 9. 2019, Ro 2017/13/0009
- 2. Themenstellung
- 3. Verlustverwertung ausländischer Gruppenmitglieder gem § 9 Abs 6 Z 6 und 7 KStG
- 4. Endgültige Verluste einer internationalen Schachtelbeteiligung § 10 Abs 2 iVm Abs 3 KStG
- 5. Wertungswiderspruch zwischen der Gruppenbesteuerung und einer internationalen Schachtelbeteiligung hinsichtlich der Berücksichtigung endgültiger Verluste?
- 6. § 10 Abs 3 Satz 2 KStG als allgemeiner Tatbestand für Liquidationsverluste
- 7. Unionsrechtliche Überlegungen im Zusammenhang mit der EuGH-Judikatur zu finalen Verlusten
- 8. Zusammenfassung
