Die Bedeutung der stufenweisen Finanzierung von Unternehmen wird in der Literatur als wesentliches Kontrollinstrument der Wagniskapitalgeber hervorgehoben. Das Ziel dieses Artikels ist es, in einem ersten Schritt mögliche Entscheidungsgründe für oder gegen eine stufenweise Finanzierung aus der Sicht der Wagniskapitalgeber vorzustellen, um in einem zweiten Schritt diese Erklärungsansätze empirisch zu überprüfen. Für die Gegenüberstellung zwischen Stufen- und Einmalfinanzierung werden Datensätze zu 712 Wagniskapitalfinanzierungen für den Zeitraum von Januar 1979 bis Dezember 2003 auf Basis eines Realoptionsmodells ausgewertet, welche Informationen zu 1.549 Finanzierungsrunden und 2.329 Bareinzahlungen beinhalteten. Die empirischen Ergebnisse zeigen, daß Wagniskapitalgeber insbesondere in den folgenden Fällen eine stufenweise Finanzierung bevorzugen: (1) höheres Gesamtfinanzierungsvolumen, (2) zu finanzierende Unternehmen befinden sich in einer Frühphase ihrer Entwicklung, woraus sich ein hohes Totalausfallsrisiko ableitet, (3) niedrige Finanzierungsvolumen in der ersten Runde, (4) ungünstiges und volatiles Marktumfeld und (5) Unternehmer verfügt über wenig Managementerfahrung.