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Die internationalen Aktienmärkte im 2. Quartal 2006

AufsätzeMonika RosenÖBA 2006, 570 Heft 8 v. 1.8.2006

Das zweite Quartal 2006 brachte an den internationalen Börsen eine teilweise recht heftige Korrektur. Im April lief die Rallye, die z.B. den Dow nahe an sein historisches Hoch geführt hatte, noch weiter. Anfang Mai setzte an den internationalen Aktienmärkten dann aber eine ausgedehnte Korrekturphase ein. Ausgelöst wurde der Kursrutsch durch verstärkt aufkommende Inflationssorgen, die eine anhaltende Straffung der US-Geldpolitik befürchten ließen. Die Anleger nahmen vor allem in jenen Märkten und Segmenten Gewinne mit, wo zuvor die stärksten Anstiege erzielt worden waren, also z.B. bei Schwellenbörsen oder Rohstoffaktien. Gleichzeitig floß sehr viel Liquidität in Staatsanleihen, auf der Suche nach einem "sicheren Hafen". Daraus ergab sich die paradoxe Situation, daß trotz steigender Inflationssorgen zwischenzeitlich die Renditen zurückgingen. Gegen Ende des Quartals konnte sich der Markt wieder etwas fangen, beflügelt auch durch eine etwas mildere Rhetorik der US-Notenbank. Schon im Juni war eine Reihe von Börsenindices im Plus. Dennoch sind die Inflationssorgen immer noch nicht ganz ausgeräumt. Der Ölpreis kam zwischenzeitlich zwar etwas zurück, fiel aber nie deutlich unter 70 Dollar. Gold ermäßigte sich von seinem 26-Jahres-Hoch von über 719 Dollar im Mai bis auf 613 Dollar zu Quartalsende. Die Fusionswelle, die vor allem im ersten Quartal den Zündstoff für die gute Aktienentwicklung gelegt hatte, rollte auch im zweiten Quartal noch weiter. Prominentestes Beispiel war das 10,2 Mia. Dollar schwere Angebot für die Euronext, das die New York Stock Exchange vorgelegt hatte.

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