Banken und Sparkassen sehen sich in hohem Maße Kreditrisiken und operationellen Risiken ausgesetzt. Zudem ereignet sich ein Großteil der operationellen Schadensfälle im Kreditgeschäft selbst. Die Wechselwirkungen beider Risikoarten sind daher besonders zu berücksichtigen. Ein aktives Kreditrisikomanagement sowie die Steuerung operationeller Risiken kann nur dann zielgerichtet vorgenommen werden, wenn Kredit- und operationelle Risken im Rahmen der Gesamtbanksteuerung sauber voneinander abgegrenzt werden können. Dies stellt jedoch für die Praxis eine große Herausforderung dar, da sich die Wirkungsweisen beider Risikoarten (z.B. Einzelwertberichtigungen) häufig gleichen und beide i.d.R. schwierig zu separieren sind. Durch die ungenügende Trennung von Kreditrisiko- und Schadensfalldatenbanken sind empirisch ermittelte Kreditrisikosteuerungsparameter derzeit typischerweise verzerrt. Dadurch kann es zur systematischen Fehlsteuerung kommen. Kreditinstitute benötigen daher eine Logik zur ursachenbezogenen Trennung von Kreditrisiko- und Schadensfalldatenbanken. Bis zur Umsetzung der Datenbankbereinigungen müssen Institute auf pragmatische Verfahren zurückgreifen, um Kredit- und operationelle Risiken ursachenbezogen zu steuern und ökonomisches Eigenkapital adäquat zu allozieren.