Die Tobin-Steuer sollte in ihrer ursprünglichen Formulierung von James Tobin am Beginn der siebziger Jahre durch die Besteuerung von Devisentransaktionen der Währungsspekulation und den Wechselkursschwankungen Einhalt gebieten. In ziemlich regelmäßigen Zeitabständen taucht seither diese Transaktionssteuer in der wirtschaftspolitischen Diskussion in Europa auf. Ende 2004 etwa hat das belgische Parlament die Einführung dieser Steuer unter der Voraussetzung beschlossen, daß auch andere EU-Staaten diesem Schritt näher treten würden. Tatsache ist freilich, daß diese bisher oft diskutiert, aber niemals in die Realität umgesetzt wurde. Das hat, wie dieser Artikel zeigen soll, gute Gründe. Der vorliegende Beitrag diskutiert neben den Auswirkungen der Tobin-Steuer kritisch die Fragen der Implementierung und vor allem der Einhebung der Steuer und weiters Fragen der Steuergerechtigkeit. Nicht außer acht gelassen werden darf in diesem Zusammenhang auch die Bekämpfung von Finanzkrisen in Schwellenländern, für die es effizientere und erfolgversprechendere Methoden gibt als die Tobin-Steuer.