Das dritte Quartal verlief für die internationalen Börsen sehr erfolgreich, und das trotz zweier verheerender Wirbelstürme in den USA und eines Ölpreises, der scheinbar kein Halten mehr kannte. Dennoch legten die Aktienmärkte zu, wobei die Emerging Markets die etablierten Börsen wieder einmal deutlich schlagen konnten. Da Schwellenländer häufig Rohstoffproduzenten sind, profitierten sie von der ungebrochenen Hausse, die eine ganze Reihe von Rohstoffen verzeichneten. Nicht nur Öl hatte sich zuletzt weiter verteuert, auch Metalle oder beispielsweise Kaffee zeigten Stärke. Insofern ist es also umso bemerkenswerter, daß unter den entwikkelten Märkten ein Land als Sieger hervorgeht, das praktisch seinen gesamten Rohstoffbedarf durch Importe decken muß, nämlich Japan. Erstmals seit 1991 wird das Wachstum nicht vom Export getragen, sondern von der Binnenkonjunktur. Die westeuropäischen Börsen und noch mehr die Wall Street blieben hinter diesen starken Anstiegsraten zwar leicht zurück, waren in Summe aber auch positiv. Insofern kann man zusammenfassen, daß - zumindest noch im dritten Quartal - die Märkte den hohen Ölpreis eher als Wachstums- denn als Inflationsproblem gesehen haben. In Deutschland kam das Patt nach der Bundestagswahl noch erschwerend hinzu. Die Anleger hegten vorerst kaum Inflationsängste und trieben die 10jährigen deutschen Renditen unter die historische Marke von 3%. In der Endabrechnung verlief das Quartal für die Rentenmärkte aber eher enttäuschend, bedingt auch durch die anhaltenden Zinsanhebungen der US-Notenbank. Der US-Dollar nahm gegen Quartalsende wieder Fahrt auf und beendete den September unter der Marke von 1,20 zum Euro. Im Zuge der Wirbelstürme in den USA erreichte der Ölpreis in New York kurzfristig die Rekordmarke von 70 Dollar je Faß.