Der vorliegende Beitrag analysiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die im Rahmen einer Kooperation zwischen der Fachhochschule des bfi Wien und der Fachhochschule beider Basel durchgeführt wurde. Ziel der Untersuchung war die Erhebung der Faktoren und Abläufe, anhand derer Banken in Österreich und der Schweiz ihre Kunden raten. Aus den Interviewergebnissen geht hervor, daß sich die Ratingmodelle österreichischer und schweizerischer Banken in vielen Punkten gleichen, so etwa in der Betonung der sogenannten Hard Facts und der entsprechend zunehmenden Verdrängung der Soft Facts. In manchen Bereichen kristallisieren sich jedoch auch Unterschiede heraus, wie beispielsweise in der Betonung bilanzorientierter Kennzahlen in der Schweiz, welcher in Österreich der primäre Fokus auf Kennziffern der Gewinn- und Verlustrechnung gegenübersteht.