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Irrationale Übertreibungen: Zum Zustand der Aktienmärkte

GastbeitragAndreas GrünbichlerÖBA 2001, 669 Heft 9 v. 1.9.2001

Betrachtet man die Kursentwicklung auf den internationalen Aktienmärkten in den letzten Jahren, dann sehen wir - vor allem in den USA und in Europa - einen enormen Kursanstieg, der in der Geschichte seinesgleichen sucht. So hat der Deutsche Aktienmarkt über den Zeitraum von Jänner 1995 bis März 2000 um 286 Prozent zugelegt, der Schwedische gar um 372 Prozent. Blicken wir weiter zurück, werden die Zahlen noch beeindruckender: Der S&P 500 hatte von 1982 bis zum Jahr 2000 eine kumulierte Realrendite von rund 825 % zu verzeichnen. Ganz zu schweigen von den Entwicklungen auf dem Neuen Markt in Deutschland oder aber von der Technologiebörse NASDAQ in den USA. Seit März 2000 hat sich das Bild allerdings dramatisch gewandelt und die Blase (auf neudeutsch häufig auch als Bubble bezeichnet) scheint im Begriff zu sein, zu platzen oder bereits geplatzt zu sein. Der Neue Markt hat seither einen Kursrückgang von mehr als 80 Prozent erlebt und an der NASDAQ kam es zu einem Rückgang der Börsenkapitalisierung im Ausmaß von rund einem Drittel des BIP der USA. Was liegt daher näher, als die Frage zu stellen, ob die Entwicklung auf den Kapitalmärkten noch mit einer rationalen Erklärung einhergeht? Die Meinungen hierzu sind mehr als geteilt.

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