Die Rechtsnatur des österreichischen Sparbuchs nach der Novellierung des BWG vom 30. 6. 2000 (BGBl I 33/2000) ist zu einem spannenden Thema geworden, das binnen kurzem in der bankwirtschaftlichen Praxis, namentlich in den Informationsbroschüren zur Aufhebung der Sparbuchanonymität, und im rechtswissenschaftlichen Schrifttum widersprüchliche Stellungnahmen ausgelöst hat 1. Das ist kein Wunder, sind doch die maßgeblichen Gesetzesbestimmungen - von unserem Gesetzgeber mit "heißer Nadel" und wohl auch unter ferngesteuerter Federführung produziert - in diesem Punkt wenig klar und nicht frei von Widersprüchen. Gleichzeitig erweist sich allerdings auch, daß dieses Problem Verästelungen des Wertpapierrechts anspricht, die bisher im österreichischen Recht nur eine marginale Rolle spielten (Stichwort: "qualifiziertes Legitimationspapier") und daher nicht jedem Juristen vertraut sind.