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Private Equity und Venture Capital - Finanzierung von unternehmerischem Risiko

GastbeitragThomas LenzingerÖBA 2000, 451 Heft 6 v. 1.6.2000

Venture Capital ist ein Begriff, der zur Zeit auch in Österreich in aller Munde ist, wenn es um die Finanzierung neugegründeter Unternehmen aus dem Bereich der new economy geht. Tatsächlich sind aber Venture Capital und Private Equity keine Modeerscheinungen der gegenwärtigen Dot-com-Ära, sondern Instrumente der Unternehmensfinanzierung, die insbesondere im angelsächsischen Raum schon seit Jahrzehnten einen wichtigen Stellenwert in der Finanzierung von unternehmerischem Wagnis spielen. Da diese Begriffe nach wie vor mißverständlich verwendet werden, sei an dieser Stelle die aktuelle Definition der European Venture Capital Association (EVCA) angeführt. Demnach stellt Private Equity Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung, die nicht an der Börse notiert sind. Private Equity kann dazu verwendet werden, neue Produkte und Technologien zu entwickeln, das Working Capital auszuweiten, Akquisitionen durchzuführen oder die Bilanzstruktur eines Unternehmens zu stärken. Es kann auch dazu dienen, Eigentümer- und Managementfragen zu lösen; so können z.B. Nachfolgen in Familienunternehmen oder Buy-Outs bzw. Buy-Ins von Managern mit Private Equity finanziert werden. Venture Capital ist genaugenommen eine Untergruppe von Private Equity und bezieht sich auf die Gründung, das frühe Wachstum oder die Expansion eines Unternehmens. Zwischen einzelnen europäischen Ländern und den USA gibt es Unterschiede in der Abgrenzung von Venture Capital und Private Equity. Während die beiden Begriffe in Europa vielfach noch ident verwendet werden, zählen in den USA MBOs / MBIs nicht zu Venture Capital. Ein relativ junger Zweig innerhalb von Private Equity sind sogenannte "Public to Private"-Transaktionen, wo es darum geht, den Streubesitz bereits börsengelisteter Unternehmen zurückzukaufen und ein delisting von der Börse durchzuführen.

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