Ein Vergleich für Einzel- und Konzernabschluß. Von Kurt Auer. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Verlag Orac, Wien 2000. 256 Seiten, öS 490,- / DM = sFr 67,10.
Bis Mitte der neunziger Jahre wurde der Arbeit des International Accounting Standards Committee (IASC) in Österreich keine Aufmerksamkeit geschenkt. Sowohl Lehre als auch Praxis waren dabei, mit dem neuen und für die damalige Bilanzierungspraxis nahezu revolutionären Rechnungslegungsgesetz Erfahrung zu sammeln. Obwohl der Druck für die Ablöse der Bilanzierungsvorschriften des Aktiengesetzes letztlich nur von den entsprechenden EG-Vorgaben ausgegangen ist, wurde der Informationsgehalt der neuen Jahresabschlüsse vor allem von den Finanzanalysten begeistert aufgenommen. Die mit dem RLG einhergehenden Verpflichtungen einer genaueren Ergebnisquellenaufspaltung und die Einschränkung handelsrechtlicher Bewertungsspielräume ermöglichten eine völlige Neugestaltung der Analysewerkzeuge. Die Erkenntnis, daß aus den zur Verfügung gestellten RLG-Jahresabschlüssen vom externen Bilanzleser Geldflußrechnungen automatisiert errechenbar sind, war auch in den meisten Kreditinstituten - die in der Praxis wohl wichtigsten Adressaten österreichischer Jahresabschlüsse - durchaus neu. Die Verabschiedung von den bis dahin üblichen Mittelherkunfts/-verwendungsrechnungen auf Basis der damals verbreiteten, von Bewertungswahlrechten beeinflußten Fondszusammensetzungen dürfte vielen leicht gefallen sein.