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Buchtip des Monats Familienunternehmen auf dem Weg zur Börse

BuchbesprechungenDr. Manfred HeiderÖBA 1997, 401 Heft 5 v. 1.5.1997

Ein Leitfaden für potentielle Börsenkandidaten. Von Walter Schürmann / Kurt Körfgen. 3. neubearbeitete Auflage. Verlag C. H. Beck, München 1997. 438 Seiten, öS 934,- / DM 128,-.

Was ist ein Familienunternehmen? Ausgehend von der Definition dieses Begriffes beschreiben die Autoren (ein Wirtschaftsanwalt und ein Unternehmensberater) alle mit dem Going Public eines Privatunternehmens verbundenen Problemkreise. Wie schon im Titel des Buches angedeutet, richtet es sich vorwiegend an die Eigentümer, Manager und Berater von Familienunternehmen. Es wird auch immer wieder deutlich, daß die Sympathie der Autoren den Unternehmerfamilien gilt, und sie stehen damit in einem gewissen Widerspruch zum Zeitgeist. So wird unter anderem die Ausgabe von Vorzugsaktien als geeignetes Instrument für die Publikumsbeteiligung gepriesen, obwohl sich diese auf dem Kapitalmarkt nicht wirklich durchsetzen konnten. Die Autoren gehen auch davon aus, daß das deutsche Börsenrecht und seine Anwendung in der Praxis viel zu einseitig vom Anlegerschutz geprägt ist. Man habe daher vorbildlich geschützte Anleger, aber viel zu wenige börsenotierte Unternehmen. Dem ist entgegenzuhalten, daß nicht nur die öffentliche Meinung sich längst den Investoren, deren Rechten und der von ihnen zu erwartenden Wertsteigerung ihrer Aktien zugewandt hat, sondern daß auch die Emissionsbanken ihre Anforderungen an die Börsenreife stark erhöht haben. Auch dieser Umstand wird in dem vorliegenden Buch kritisiert. Verhältnismäßig breiten Raum nimmt auch die Beschreibung aller rechtlichen und tatsächlichen Maßnahmen ein, die der Optimierung des Einflusses der Unternehmerfamilie auf die Aktiengesellschaft dienen.

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