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Loderbauer (Hg), Kriminalität, Gesellschaft und Recht. 40 Jahre Interdisziplinärer Kriminalpolitischer Arbeitskreis

BuchbesprechungenAlexander TipoldJSt 2014, 83 Heft 1 v. 1.5.2014

Der Interdisziplinare Kriminalpolitische Arbeitskreis hat zu seinem 40. Jahrestag die vorliegende Festschrift erhalten, die dem Jubilar entsprechend sehr vielfältig in den gewählten Themen ausgefallen ist. Zwar sind die Beiträge alphabetisch nach Autorennamen geordnet, dennoch passen die meisten Beiträge auch in der Abfolge recht gut zusammen und beschreiben von verschiedenen Winkeln aus betrachtet ein wenig berauschendes Bild der österreichischen Kriminalpolitik. Das gilt etwa für die Verjährungsregeln bei Sexual- und Gewaltdelikten gegen Minderjährige, die Birklbauer zu Recht kritisch darstellt und letztlich als kontraproduktiv bezeichnet. Durchaus düster ist das Bild der Kriminalpolitik, das Grafl in seinem Beitrag über das Verhältnis von Wissenschaft und Kriminalpolitik zeichnet: Tatsachenwissen wird nicht immer eingefordert, oft erfolgt eine selektive Suche zur Unterstützung des eigenen Standpunktes. Schließlich unterbleibt in Gesetzgebungsverfahren in der Regel eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den eingelangten Stellungnahmen. Liest man im Anschluss daran den Beitrag von Gratz über „Kriminalpolitik – Policies und Politics“, will man sich endgültig von der „Kriminalpolitik“ abwenden. Eine der heutigen „Kriminalpolitik“ entsprechende Lösung, dies zu verhindern, wäre, es bei Strafe zu verbieten, sich abzuwenden. Und wenn eine solche Strafnorm nichts nützt, würde man einfach die Strafen erhöhen – oder?

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