Aus Anlass einer rezenten Entscheidung des OGH geht der Beitrag der für das österreichische Privatrecht bislang völlig kontrovers behandelten Frage nach, ob auch denjenigen, dem § 871 ABGB das Recht zur Irrtumsanfechtung zubilligt, eine Haftung aus culpa in contrahendo treffen kann, wenn er seinen Irrtum bei Aufwendung gehöriger Sorgfalt hätte vermeiden können.
Kennt das ABGB eine Haftung für die sorgfaltswidrige Abgabe einer wegen Willensmangels anfechtbaren Willenserklärung?*)
Aufsätzea. Univ.-Prof. Dr. Andreas VonkilchJBl 2004, 759 Heft 12 v. 15.12.2004
Inhalt
- I. Zum Thema
- II. Legitimation einer Haftung des in contrahendo sorgfaltswidrig Irrenden im Lichte der für culpa in contrahendo maßgeblichen Haftungsgründe und drohende Konsequenzen ihrer Negierung
- III. Gebot der haftungsrechtlichen Gleichbehandlung der Vertragspartner in contrahendo
- IV. Die gegen eine Haftung des Irrenden aus culpa in contrahendo ins Treffen geführten Argumente
- V. Zur Möglichkeit des Zusammentreffens von Irrtumsanfechtung und Sorglosigkeit des Irrendenden in contrahendo nach österreichischem Recht
- VI. Ausschluss einer Haftung für die sorgfaltswidrige Abgabe einer wegen Willensmangels anfechtbaren Willenserklärung durch § 869 Satz 3 ABGB?
- VII. Verdrängung einer Fahrlässigkeitshaftung des in contrahendo Irrenden durch die in § 871 ABGB vertypte Interessenabwägung?
- VIII. Nähere Ausgestaltung des maßgeblichen Haftungstatbestandes bei sorgfaltswidriger Abgabe einer irrtumsbehafteten Willenserklärung
- IX. Zusammenfassung
