267 S. Verlag Österreich, Wien, 1997. Brosch. DM 40,80, sFr 38,-, öS 298,-.
Die Autoren legen unter dem - irreführenden - Titel „Wirtschaftsrecht“ ein Buch vor, das unter verschiedenen Gesichtspunkten irritiert:
Zunächst verblüffen die Auswahl des Stoffes und die Intensität seiner Behandlung. Da wird über „Grundlagen des österreichischen Rechtswesens und des Europarechts“ geschrieben (knapp 10 Seiten); dem folgen (knapp 60 Seiten) Grundzüge des Allgemeinen Privatrechts, auf rd 20 Seiten Grundzüge des Allgemeinen Handelsrechts und auf rd 40 Seiten Grundzüge des Gesellschaftsrechts. Den Grundzügen des Wertpapierrechts sind weitere 20 Seiten, dem Wettbewerbsrecht, Recht des gewerblichen Rechtsschutzes, Kartellrecht und Urheberrecht (in dieser merkwürdigen Reihenfolge) weitere 50 Seiten gewidmet, und die letzten rd 20 Seiten befassen sich mit dem Gewerberecht und den gewerberechtlichen Nebengesetzen. Innerhalb der verschiedenen Kapitel wird merkwürdig gewichtet. Während dem Kaufmannsbegriff immerhin vier Seiten gewidmet werden, wird das gesamte Aktienrecht auf drei Seiten abgehandelt. Dementsprechend hoch ist der Informationswert. Über das Betriebszeitengesetz, das Arbeitszeitgesetz und das Arbeitsruhegesetz wird auf 11 Zeilen „informiert“. Aber immerhin, diese Gesetze werden erwähnt. Wer hingegen glaubt, in einem Buch über Wirtschaftsrecht auch etwas über die Grundrechte des Wirtschaftslebens, das Wirtschaftsaufsichtsrecht, das Markt- und Marktordnungsrecht, das Anlagenrecht, das Vergaberecht, das Beihilfenrecht oder das Recht öffentlicher Unternehmungen zu finden, wird vollends enttäuscht: Derartiges findet im Buch nicht einmal Erwähnung. Da muß man sich an den von Raschauer herausgegebenen „Grundriß des österreichischen Wirtschaftsrechts“ halten.
