I. Ausgangsfragen
1. Zur Diskussion um die Partnerschaftsgesetzgebung
Es ist seit den 70er Jahren kaum umstritten, daß das Recht mehr für die Kooperation von Freiberuflern in Österreich tun muß1). Der Entwurf eines Bundesgesetzes über die Partnerschaft für Freie Berufe (Partnerschaftsgesetz) hat die Gesetzgebungsarbeiten in ein entscheidendes Stadium treten lassen. In der dem Thema „Empfiehlt sich die Einführung neuer Unternehmensformen?“ gewidmeten zivilrechtlichen Abteilung des Zehnten Österreichischen Juristentages hat dieser Entwurf neben lebhafter Unterstützung (Referat Hoffmann) auch Kritik (Gutachten Krejci und Referat des Verfassers) gefunden2). Diese Kritik zielt indessen in unterschiedliche Richtung: Bei Krejci richtet sie sich tendenziell gegen eine Verwirklichung des Gesetzgebungsplans3), während der Verfasser dieses Beitrags dazu aufgerufen hat, das Konzept des Gesetzes zu Ende zu denken und hierdurch das Recht der GesbR zu reformieren4).