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Schadenersatzrechtliche Aspekte der Mehrfachdiskriminierung

AbhandlungenVanco Apostolovski, Veronika ApostolovskiDRdA 2012, 472 Heft 5 v. 1.10.2012

Der Begriff der Mehrfachdiskriminierung war in letzter Zeit häufig Gegenstand der wissenschaftlichen Analyse.1)1)Windisch-Graetz, Probleme der Mehrfachdiskriminierung in der Arbeitswelt, DRdA 2005, 238; Gahleitner, Der Schutz vor Belästigung im Arbeitsverhältnis, ZAS 2007, 148; Majoros, Richtlinienkonforme Bemessung des ideellen Schadens im Gleichbehandlungsgesetz, DRdA 2007, 515; Bauer, Mehrfachdiskriminierung, juridikum 2008, 50; Ludwig, Schadenersatz bei intersektioneller Diskriminierung, DRdA 2009, 276; Apostolovski/Starl, Kein Kopftuch und ein neuer Name für Fatime, Die Presse 2011/30/01; Felten, Arbeit und Soziales, Jahrbuch Europarecht 2011 (2011) 297; Schrittwieser/Vazny-König, Höhe des Ersatzes für die erlittene persönliche Beeinträchtigung bei Mehrfachdiskriminierung vor dem 1.8.2008, DRdA 2011, 388/40. Der Bedarf für die wissenschaftliche Aufbereitung des Themas rührt daher, dass das österreichische Gleichbehandlungsrecht grundsätzlich auf einem "monokausalen" Ansatz beruht. Dies bedeutet, dass bei Vorliegen einer Benachteiligung bzw angenommenen Diskriminierung anhand der einzelnen gesetzlich verpönten Diskriminierungsgründe jeweils getrennt voneinander überprüft wird, inwiefern sich die betroffene Person von einer anderen (Vergleichs-)Person unterscheidet. Liegt eine benachteiligende Behandlung vor und ist dieser "Grund" gesetzlich geschützt, so ist eine Diskriminierung gegeben. Dieses Modell funktioniert bei eng verwobenen, sich gegenseitig bedingenden und zu unterschiedlichen Ergebnissen führenden intersektionellen Diskriminierungen nicht oder zumindest nicht gut genug. Wenn die einzelnen Kategorisierungen2)2)Der Begriff "Kategorisierung" wird hier Baer folgend verwendet, und als wertende Zuschreibungen und wertende Einordnung verstanden; Baer, Mehrdimensionale Diskriminierung. Begriffe, Theorien und juristische Analyse (2010) 4. zu einem neuen Motiv verschmelzen, ist das Modell der Parallelbetrachtung häufig unbrauchbar.

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