Insolvenz-Entgeltsicherung und Eigenkapitalersatz im Lichte der Insolvenz-RL

Im Zuge des Vorabentscheidungsverfahrens in der Rs Walcher¹⁾¹⁾EuGH 11.9.2003, Rs C-201/01 - Walcher/Bundessozialamt Steiermark = infas 2003, 11 = WBl 2003, 297 = ZIK 2003, 295 = Oetker/Preis (Hrsg), Europäisches Arbeits- und Sozialrecht (EAS) RL 80/987/EWG Art 4 Nr 6. war der EuGH mit der Frage befasst, ob und inwieweit jene österr Jud, mit der eine Insolvenz-Entgeltsicherung bei Vorliegen eines Falles von Eigenkapitalersatz ausgeschlossen wird,²⁾²⁾Vgl zB OGH 1997/RdW 1998, 71 = WBl 1998, 93 = ecolex 1998, 35 = ZIK 1998, 26; wN unter 2. FN 8. mit der Insolvenz-RL 80/987/EWG ³⁾³⁾RL 80/987/EWG des Rates vom 20.10.1980 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Schutz der Arbeitnehmer bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers, ABl L 283 vom 28.10.1980, 23, idF RL 87/164/EWG , ABl L 66 vom 11.3.1987, 11, und Beschluss 95/1/EG, ABl L 1 vom 1.1.1995, 1. vereinbar ist. Initiator des Verfahrens war der OGH.⁴⁾⁴⁾OGH 2001/WBl 2001, 224 = RdW 2001, 763 = ZIK 2001, 229 = ÖJZ 2001, 171; dazu auch Sundl, Vorlagebeschluss des OGH zur Auslegung der Insolvenzrichtlinie, ASoK 2001, 293. Dieser hat zwischenzeitlich - nach der Erledigung durch den EuGH - auch ein Endurteil gefällt.⁵⁾⁵⁾OGH 2003/infas 2004 A 35 = WBl 2004/58; vgl auch OGH 2004/ZAS-Jud 2004/117 = ARD 5505/9/2004 in Fortsetzung des Verfahrens OGH 29.11.2001, 8 ObS 90/01w; 23.1.2004, 8 ObS 18/03p in Fortsetzung von OGH 13.9.2001, 8 ObS 223/00h. Im Folgenden werden das rechtliche Umfeld und die praktischen Konsequenzen der "Walcher"-Entscheidung dargestellt. Dabei wird auch auf voraussichtliche Auswirkungen der Neuerungen in den innerstaatlichen und europarechtlichen Grundlagen eingegangen.