vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Mobbing - auf dem Weg zum Rechtsbegriff? Eine Bestandsaufnahme

AbhandlungenPetra Smutny , Herbert Hopf*)*)Überarbeitete und erweiterte Fassung von Vorträgen der VerfasserInnen anlässlich einer Veranstaltung beim ASG Wien im Frühjahr 2002 und im Rahmen von Seminaren im Winter 2002/Frühjahr 2003 mit der Gastprofessorin, Lehrbeauftragten und Leiterin des Zentrums für Konflikt- und Mobbingberatung am Arbeitsplatz "Work & People", Mag. Dr. Christa Kolodej, der wir auf Grund vielfältiger Anregungen zu Dank verpflichtet sind. Zugleich auch eine Besprechung der E des OGH vom 17.10.2002, 8 ObA 196/02k, abgedruckt in diesem Heft S 175 f.DRdA 2003, 110 Heft 2 v. 1.4.2003

Eine Arbeit gilt - iSd International Labour Organization (ILO)1)1)Siehe www.ilo.org . gesprochen - dann als menschengerecht, wenn sie die Gesundheit der Menschen nicht gefährdet und wenn ein Höchstmaß an "Wohlbefinden bei der Arbeit" erreicht wird.2)2)Beachte auch die WHO-Definition: "Gesundheit ist der Zustand vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Freisein von Krankheiten und Gebrechen." Vgl Schramhauser/ Heider, ArbeitnehmerInnenschutzgesetz4 (2002) 11 ff, 67; Richter, Psychische Belastungen am Arbeitsplatz, AuR 2001, 46; Danzl, Die (psychische) Gesundheit als geschütztes Rechtsgut des § 1325 ABGB, ZVR 1990, 1 (16, 18). Zunehmende, kaum existenzsichernde und nicht abgesicherte Arbeitsformen, ein immer stärker ergebnis-orientiertes Personalmanagement und Existenzängste durch drohenden Arbeitsplatzverlust im Zuge von Einsparungs- und Privatisierungsmaßnahmen lassen dieses Wohlbefinden rasch in den Hintergrund treten und schaffen erhebliche Belastungen, Konkurrenzdruck und Isolation.3)3)Vgl Trost, Gastbeitrag: "Mobbing", in Petrovic/Maska/ Matyas, Aktuelles Handbuch des Arbeitsrechts für die betriebliche Praxis (2000) IV, Teil 17/7, 6; Kerst-Würkner, Das schleichende Gift "Mobbing" und die Gegenarznei, AuR 2001, 251; Wickler, Wertorientierungen in Unternehmen und gerichtlicher Mobbingschutz, DB 2002, 477. Die Folgen bleiben nicht aus: Fast ein Fünftel der mit der Arbeit verbundenen Gesundheitsprobleme sind auf Depressionen oder Angstzustände zurückzuführen.4)4)Mitteilung der Kommission über die Anpassung an den Wandel von Arbeitswelt und Gesellschaft: Eine neue Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2002-2006 (KOM [2002] 118 endg) vom 11.3.2002. Vielfach handelt es sich dabei um direkte physische und psychische Folgen von Stress, Gewalt am Arbeitsplatz und Mobbing.5)5)Vgl Karazman/Schmiedl-Mohl, Wenn nichts mehr geht - Mobbing am Arbeitsplatz, in "Gewalt macht krank", Dokumentation zur Enquete zu Frauengesundheit und Gewalt, BMSG (2001) 17 ff.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!