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Homeoffice – Hype oder nachhaltiger Trend?

SteuerrechtAufsatzKarl LangASoK 2021, 388 - 394 Heft 10 v. 1.10.2021

Homeoffice ist in. Medienberichte, Blogs, Social Media und viele andere Kanäle in der vernetzten Welt quellen über und befeuern die neue Arbeitskultur, die nicht zuletzt durch die Pandemie ausgelöst wurde und ohne größere Vorwarnung von heute auf morgen etabliert werden musste. Zu Beginn mutete es etwas seltsam an, in vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft fast ausschließlich nur mehr von zu Hause aus zu arbeiten sowie Kunden, Kolleginnen und Kollegen bzw allen, mit denen man in der Vergangenheit persönlich beruflichen oder privaten Kontakt hatte, nur mehr virtuell zu begegnen. Manche waren damit überfordert, andere fanden es großartig, mal nicht jeden Tag ins Büro fahren zu müssen. Mit zunehmender Fortdauer dieser Ausnahmesituation (Stichwort: Lockdown) lernten viele die Vorzüge des Arbeitens im Homeoffice zu schätzen, sodass sie jetzt gar nicht mehr darauf verzichten wollen. Aber wie so oft gibt es auch dabei zwei Seiten ein und derselben Medaille: Die einen wollen weiterhin ihren Arbeitstag flexibel und ortsungebunden gestalten und haben kein Problem damit, sich nur mehr temporär mit ihren Kontaktpartnerinnen und -partnern innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation persönlich und physisch präsent auszutauschen. Die anderen hadern mit dieser neuen Arbeitsform und wünschen sich jene Zeiten zurück, in denen sie sich in ein Unternehmen oder in eine Organisation eingebunden fühlten und jederzeit ohne große Terminankündigung ihre Führungskräfte oder Kolleginnen und Kollegen kontaktieren konnten. Damals gehörten sie dazu, nun fühlen sie sich nahezu isoliert. Den ganzen Hype rund um das Homeoffice können sie gar nicht verstehen und sehen primär die Schattenseiten, die es zweifellos ebenfalls gibt, obwohl sie nur selten zur Sprache kommen, und die insgesamt das unternehmensinterne und auch gesellschaftliche Gefüge gehörig durcheinanderwirbeln. Davor die Augen zu verschließen, wäre fatal und würde mit ziemlicher Sicherheit zu einer unerwünschten Entwicklung in der Arbeitswelt und im Hinblick auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen. Deswegen ist es unumgänglich, sich ebenso mit der Rückseite der Medaille auseinanderzusetzen. Das Aufzeigen dieses anderen Blickwinkels im folgenden Beitrag dient somit der Bewusstseinsbildung, um rechtzeitig gegensteuern zu können, sollten sich negative Konsequenzen abzeichnen. Ansonsten könnte es am Ende zu spät und der Zug für die Überlebensfähigkeit von Betrieben und Organisationen abgefahren sein.

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