Spruch:
Der Akt wird dem Bezirksgericht Innere Stadt Wien zurückgestellt.
Text
Begründung
Der Vater der Betroffenen - eine österreichische Staatsbürgerin - regte am 7. 6. 2011 beim Bezirksgericht Innere Stadt Wien die Bestellung eines Sachwalters an.
Mit Beschluss vom 14. 7. 2011 sprach das Bezirksgericht Innere Stadt Wien aus, es sei örtlich unzuständig, und überwies den Akt dem Bezirksgericht Hallein gemäß § 44 JN zuständigkeitshalber.
Das Bezirksgericht Hallein sprach mit Beschluss vom 20. 7. 2011 aus, das Verfahren werde nicht übernommen und der Akt werde dem Bezirksgericht Innere Stadt Wien rücküberwiesen.
Keiner dieser Beschlüsse wurde ausgefertigt und zugestellt.
Das Bezirksgericht Innere Stadt Wien legt den Akt mit dem Ersuchen um Entscheidung des Kompetenzkonflikts dem Obersten Gerichtshof vor.
Rechtliche Beurteilung
Der Akt wird dem Bezirksgericht Innere Stadt Wien zurückgestellt. Die Anrufung des gemeinsam übergeordneten Gerichtshofs in einem negativen Kompetenzkonflikt nach § 47 JN setzt voraus, dass beide konkurrierende Gerichte rechtskräftig über ihre (Un-)Zuständigkeit zur Entscheidung über die (gleiche) Rechtssache abgesprochen haben und die Rechtssache, zu deren Behandlung sie sich für unzuständig erklärt haben, der inländischen Gerichtsbarkeit unterliegt (RIS-Justiz RS0118692). Rechtskräftige Entscheidungen der konkurrierenden Gerichte über ihre (Un-)Zuständigkeit zur Entscheidung in dieser Sachwalterschaftsbestellungssache liegen nicht vor.
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