Spruch:
Zur Verhandlung und Entscheidung der Rechtssache wird gemäß § 28 Abs 1 JN das Bezirksgericht für Handelssachen Wien bestimmt.
Text
Begründung
Mit der vorliegenden Klage begehrt die klagende Partei von der beklagten Partei, die ihren Sitz in Belgien hat, EUR 1.000,-- an Frachtkosten für einen Transport, den sie von 5. bis 7. 11. 2003 von Belgien nach Tulln durchgeführt habe. Unter Bezugnahme auf Art 31 Z 1 lit b CMR begehrt die Klägerin gleichzeitig, ein örtlich zuständiges Gericht gemäß § 28 JN zu bestimmen, zweckmäßigerweise das Bezirksgericht für Handelssachen Wien.
Rechtliche Beurteilung
Der Ordinationsantrag ist berechtigt.
Wegen aller Streitigkeiten aus einer dem Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im Internationalen Straßengüterverkehr (CMR) unterliegenden Beförderung kann der Kläger gemäß Art 31 Z 1 lit b dieses Übereinkommens die Gerichte eines Staates anrufen, auf dessen Gebiet der Ort der Übernahme des Gutes oder der für die Ablieferung vorgesehene Ort liegt. Österreich und Belgien sind Vertragsstaaten der CMR (Schütz in Straube, HGB I3, § 452 Anh I, Länderübersicht). Da nach dem Vorbringen der Klägerin eine grenzüberschreitende Beförderung vorlag und das Transportgut in Österreich zu übernehmen war, ist die inländische Gerichtsbarkeit gegeben. Es fehlt aber an einem zuständigen inländischen Gericht, weshalb gemäß § 28 Abs 1 Z 2 JN ein für die Rechtssache als örtlich zuständig geltendes Gericht - über Anregung der Klägerin das Bezirksgericht für Handelssachen Wien - zu bestimmen war (vgl 7 Nc 11/03g; 7 Nc 14/03y; 7 Nc 70/03h uva). Für Beförderungsverträge, die der CMR unterliegen, gilt Art 5 Z 1 lit b EuGVVO nicht, weil die Bestimmungen der ZVR gemäß Art 71 EuGVVO vorgehen (7 Nc 11/03g uva).
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