Spruch:
Der Ordinationsantrag wird abgewiesen.
Text
Begründung
Die Kläger begehren von der beklagten Partei den Ersatz von frustrierten Aufwendungen aus einer wegen einseitiger Abänderung des Reisetermins nicht konsumierten Pauschalreiseveranstaltung. Mit der Behauptung, sie seien Verbraucher, nehmen sie hiefür den in Art 16 Abs 1 der Verordnung (EG) Nr. 44/2001 des Rates vom 22. 12. 2000 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen vorgesehenen Gerichtsstand in Anspruch und wollen beim Bezirksgericht Steyr klagen, weil sie in diesem Sprengel ihren Wohnsitz haben. Obwohl sie in dessen Zusammenhang selbst argumentieren, das Bezirksgericht Steyr sei "örtlich und sachlich zuständig", haben sie gemäß § 28 Abs 1 Z 3 JN die Ordination des Bezirksgerichtes Steyr oder eines sonst sachlich zuständigen Bezirksgerichtes (in Österreich) beantragt, weil die zitierte Verordnung nur die internationale Zuständigkeit Österreichs, nicht aber die örtliche Zuständigkeit des Wohnsitzgerichtes des Verbrauchers festlege.
Rechtliche Beurteilung
Die Voraussetzungen für die begehrte Ordination liegen nicht vor. Die genannte Verordnung ist mit 1. 3. 2002 in Kraft getreten. Deren Art 16 Abs 1 regelt nunmehr durch den Verweis auf "das Gericht des Ortes, an dem der Verbraucher seinen Wohnsitz hat", neben der internationalen auch die örtliche Zuständigkeit. Demnach erübrigt sich die Bestimmung eines in Österreich zuständigen Gerichtes; es kann - wie von den Antragstellern beabsichtigt - direkt beim Bezirksgericht Steyr geklagt werden.
Der Ordinationsantrag war daher abzuweisen (vgl RIS-Justiz RS0102084).
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