Spruch:
Der Beschwerde wird nicht Folge gegeben.
Text
Gründe:
Djuro D***** wurde mit Urteil des Geschworenengerichts vom 3. September 1999 des Verbrechens des schweren Raubes nach §§ 142 Abs 1, 143 letzter Fall StGB und anderer strafbarer Handlungen schuldig erkannt und hiefür zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Nach - ihm jeweils durch Dolmetsch in seine Muttersprache übersetzter (S 27/V iVm 458/IV) - Urteilsverkündung und Erteilung der Rechtsmittelbelehrung erklärte der anwaltlich vertretene Angeklagte, auf Rechtsmittel gegen das Urteil zu verzichten. Dennoch meldete er mit am 7. September 1999 beim Erstgericht eingelangtem Schriftsatz Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an (ON 107).
Mit dem angefochtenen Beschluss wies der Vorsitzende des Geschworenengerichts die Nichtigkeitsbeschwerde infolge des vorangegangenen Rechtsmittelverzichts und wegen Verspätung gemäß §§ 285a Z 1, 344 StPO zurück.
Der dagegen gerichteten Beschwerde des Angeklagten kommt Berechtigung nicht zu.
Rechtliche Beurteilung
Nach dem klaren Gesetzeswortlaut (§ 285a Z 1 letzter Fall StPO) kann nämlich der Verzicht auf Nichtigkeitsbeschwerde nicht widerrufen werden, wobei es nach ständiger Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes auf die Motivation bei Abgabe der Rechtsmittelerklärung nicht ankommt (Mayerhofer StPO4 § 285a E 8, 29, 30). Demgemäß ist es ohne Relevanz, ob der Angeklagte nach Urteilsverkündung schockiert oder sich der Bedeutung und Tragweite seiner Erklärung nicht bewusst war.
Mit der bloßen Behauptung, der kaum deutsch sprechende Angeklagte habe die Rechtsmittelbelehrung nicht entsprechend verstanden und sei somit hinsichtlich seiner Rechtsmittelerklärung in einem Irrtum befangen gewesen, vernachlässigt die Beschwerde einerseits die stattgefundene Übersetzung der Belehrung in die Muttersprache des Angeklagten (s.o.), andererseits mangelt es ihr insoweit an einer deutlichen und bestimmten Bezeichnung, als sie nicht konkret darzutun vermag, aufgrund welcher irrigen Annahme der Beschwerdeführer angeblich eine Fehlerklärung abgegeben habe.
Der Beschwerde war somit schon aus diesem Grund ein Erfolg zu versagen, sodass sich - vom Erstgericht verabsäumte - Erhebungen zur Rechtzeitigkeit der Rechtsmittelanmeldung (ON 107, vgl Mayerhofer aaO § 284 E 11) erübrigen.
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