OGH 5Ob2122/96m

OGH5Ob2122/96m12.6.1996

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Zehetner als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Floßmann, Dr.Rohrer, Dr.Adamovic und Dr.Baumann als weitere Richter in der Rechtssache der Antragsteller

1.) Dr.Elisabeth U*****, 2.) Franziska M*****, 3.) Regina S*****, 4.) Barbara Z*****, 5.) Heidemarie N*****, 6.) Frieda S*****, 7.) Maria J*****, 8.) Josef S*****, 9.) Ingeborg S*****, 10.) Friederike H*****, 11.) Erika K*****, 12.) Ferdinand S*****, 13.) Rosemarie V*****, 14.) Dr.Lygia D*****, 15.) Ida L*****, 16.) Maria D*****,

17.) Ina R*****, 18.) Adolf H*****, 19.) Petra M*****, 20.) Ladislaus B*****, 21.) Elfriede N*****, 22.) Mag.Magda A*****, sämtliche im Haus *****, alle mit Ausnahme der Fünftantragstellerin vertreten durch Mag.Sara Verderber, Sekretärin der Mietervereinigung Österreichs, Bezirksorganisation Landstraße, 1030 Wien, Erdbergstraße 16 - 22, wider den Antragsgegner Dr.Walter D*****, vertreten durch Dr.Georg Kahlig, Mag.Gerhard Stauder, Rechtsanwälte in Wien, wegen § 37 Abs 1 Z 12 MRG, infolge außerordentlichen Revisionsrekurses des Antragsgegners gegen den Sachbeschluß des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 5.März 1996, GZ 40 R 98/96z-14, den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der außerordentliche Revisionsrekurs des Antragsgegners wird gemäß § 37 Abs 3 Z 16 bis Z 18 MRG iVm § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a ZPO iVm § 510 Abs 3 ZPO).

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

Bei Betriebskosten-Pauschalraten, die gemäß § 21 Abs 3 MRG vorgeschrieben werden, handelt es sich nicht um die Akontierung auflaufender Betriebskosten, sondern um selbständige gesetzliche Mietzinsbestandteile (WoBl 1992, 111/80 ua). Sie werden als solche - ohne Rücksicht auf die spätere Abrechnung - geschuldet (Würth zu WoBl 1989/28 und 29; derselbe in Rummel2, Rz 10 zu § 21 MRG; Call zu WoBl 1989/28 und 29), also nicht "entgegen den Bestimmungen der §§ 15 bis 26 MRG geleistet bzw vereinnahmt", solange die (hier gar nicht strittigen) Voraussetzungen des § 21 Abs 3 MRG für die Jahrespauschalverrechnung erfüllt sind. Folgerichtig kann im Rahmen der Jahrespauschalverrechnung ein aus der Einhebung gesetzlich nicht vorgesehener "Betriebskosten" resultierender Rückforderungsanspruch grundsätzlich erst mit der Abrechnung (bzw nach § 21 Abs 3 vorletzter Satz MRG zum übernächsten Zinstermin) entstehen. Vor diesem Zeitpunkt beginnt die dreijährige Verjährungsfrist des § 27 Abs 3 dritter Satz MRG nicht zu laufen. Da im konkreten Fall die Abrechnung der Betriebskosten 1988 bis 1990 erst nach dem 21.9.1993 erfolgte (AS 45), war die Verjährungseinrede nicht berechtigt.

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