OGH 8Ob1685/93

OGH8Ob1685/9330.11.1993

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr.Edgar Huber als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Peter Schiemer, Dr.Birgit Jelinek, Dr.Ronald Rohrer und Dr.Ilse Huber als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Ing.F***** K***** GmbH, ***** vertreten durch Dr.Helene Klaar, Rechtsanwältin in Wien, wider die beklagte Partei M***** S*****, vertreten durch Dr.Christian Greinz, Rechtsanwalt in Salzburg, wegen S 61.656,- (Revisionsinteresse S 60.000,-) infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Linz als Berufungsgerichtes vom 29.September 1993, GZ 1 R 100/93-21, den

Beschluß

gefaßt:

 

Rechtliche Beurteilung

Die außerordentliche Revision der klagenden Partei wird gemäß § 508 a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO), weil

1) ein vom Verkäufer veranlaßter Irrtum über das Baujahr (= Zulassungsjahr) stets beachtlich ist, sofern der Verkäufer nicht das Gegenteil erklärt hat (SZ 28/103; 48/103 uva; 6 Ob 647/80; 6 Ob 719/82);

2) zwar eine Vertragskorrektur nur verlangt werden kann, wenn der andere Teil den Vertrag auch mit der Korrektur abgeschlossen hätte (SZ 50/35 uva); für den Fall, daß ein hypothetischer Parteiwille zu einer allfälligen Vertragsanpassung nicht ermittelt werden kann, zu fragen ist, wie redliche Parteien handeln würden (5 Ob 731/78): diese würden den Vertrag zweifellos anpassen, weil der Marktwert eines ein Jahr älteren Baggers wesentlich geringer als der eines ein Jahr jüngeren ist.

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