OGH 5Ob75/90

OGH5Ob75/9011.9.1990

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Wurz als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Jensik, Dr. Zehetner, Dr. Klinger und Dr. Schwarz als Richter in der Grundbuchssache des Einschreiters Ing. Peter H***, geboren 19. Mai 1945, Wien 4., Prinz Eugen-Straße 74, vertreten durch Dr. Manfred Zetter, öffentlicher Notar in Eisenstadt, wegen Anmerkung der Rechtfertigung eines Höchstbetragspfandrechtes infolge Revisionsrekurses der V*** L***- UND H*** (früher: H*** DES L*** V***), Bregenz, Hypo-Passage 1, vertreten durch Dr. Werner Hagen, Rechtsanwalt in Bregenz, gegen den Beschluß des Landesgerichtes Eisenstadt als Rekursgericht vom 31. Mai 1990, GZ R 87/90-7, womit der Beschluß des Bezirksgerichtes Mattersburg vom 16. Februar 1990, TZ 623/90-3, bestätigt wurde, folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der Revisionsrekurs wird zurückgewiesen.

Text

Begründung

Das Erstgericht wies den Antrag des Einschreiters, bei dem ob EZ 1987 KG Forchtenau zu TZ 488/90 vorgemerkten Höchstbetragspfandrecht der H*** DES L*** V*** die Anmerkung der Rechtfertigung einzutragen, ab.

Das Rekursgericht gab dem Rekurs der V*** L***- UND H*** (früher: H*** DES L*** V***) mit

dem Ausspruch nicht Folge, daß der Wert des Entscheidungsgegenstandes 50.000 S übersteigt und der Revisionsrekurs zulässig sei.

Die Entscheidung des Rekursgerichtes wurde der Rekurswerberin am 2. 7. 1990 zugestellt. Der Revisionsrekurs der V*** L***- UND H*** langte beim Erstgericht am 6. 8. 1990 ein.

Rechtliche Beurteilung

Der Revisionsrekurs war aus nachstehenden Erwägungen als verspätet zurückzuweisen:

Die Rekursfrist beträgt in Grundbuchssachen bei Zustellungen im Inland 30 Tage (§ 123 Abs 1 GBG). Die Gerichtsferien sind auf diese Rekursfrist ohne Einfluß. Wegen der Versäumung der im Grundbuchsgesetz bestimmten Fristen ist eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gemäß § 82 GBG nicht zulässig. Die vom Erstgericht mit Beschluß vom 16. 8. 1990 dennoch bewilligte Wiedereinsetzung ist gesetzwidrig und kann die bereits eingetretene Rechtskraft der rekursgerichtlichen Entscheidung nicht mehr durchbrechen; sie ist unwirksam und für die Rechtsmittelinstanz unbeachtlich (so die ständige Rechtsprechung zu § 58 Abs 2 EO: EvBl 1982/119; JBl 1983, 493; ÖBl 1986, 45 ua, zuletzt etwa 3 Ob 54 bis 56/90, 4 Ob 35/90).

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