OGH 6Ob649/86

OGH6Ob649/869.10.1986

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Samsegger als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Resch, Dr. Schobel, Dr. Warta und Dr. Schlosser als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei R*** V***, REG. G*** MBH, Conrad-von-Hötzendorfstraße 5, 8570 Voitsberg, vertreten durch Dr. Jürgen Hadler, Rechtsanwalt in Voitsberg, wider die beklagte Partei Rosa Maria di M*** (auch Barborini Rosa Maria di M***), Hausfrau, Loneriacco, 33017 Tarcento, Provinz Udine, Italien, vertreten durch Dr. Norbert Kosch, Dr. Ernst Schilcher, Dr. Jörg Beirer und Dr. Roman Kosch, Rechtsanwälte in Wiener Neustadt, wegen S 3,095.952,- s.A. infolge Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Graz als Berufungsgerichtes vom 9. Mai 1986, GZ. 4 R 178/86-12, womit infolge Berufung der klagenden Partei das Urteil des Bezirksgerichtes Voitsberg vom 23. Jänner 1986, GZ. 2 C 406/84-8, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der Revision wird Folge gegeben.

Die angefochtene Entscheidung wird als nichtig aufgehoben; dem Berufungsgericht wird die neuerliche Entscheidung aufgetragen. Die Kosten des Revisionsverfahrens sind weitere Kosten des Berufungsverfahrens.

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

Das Gericht zweiter Instanz hat über die Berufung der klagenden Partei gegen das das Klagebegehren abweisende Urteil des Erstgerichtes in der offenkundig irrtümlichen Annahme, es sei von keiner der Parteien die Anberaumung einer mündlichen Berufungsverhandlung beantragt worden, gemäß § 492 Abs. 2 ZPO in nichtöffentlicher Sitzung befunden. In Wahrheit hatte jedoch die klagende Partei in ihrer Berufungsschrift (AS 46) ausdrücklich die Anberaumung einer mündlichen Berufungsverhandlung beantragt. Da die klagende Partei diesen Nichtigkeitsgrund (§§ 513, 477 Abs. 1 Z. 4 ZPO; Fasching, Zivilprozeßrecht Rz 1906; 8 Ob 208/80 uva) in der Revisionsschrift ausdrücklich gerügt hat, war die bekämpfte Entscheidung als nichtig aufzuheben und dem Berufungsgericht die neuerliche Entscheidung über die Berufung der klagenden Partei aufzutragen.

Die Kostenentscheidung beruht auf § 52 Abs. 1 ZPO.

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