OGH 8Ob1534/91

OGH8Ob1534/9121.3.1991

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Griehsler als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Huber, Dr. Graf, Dr. Floßmann und Dr. Schinko als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei F***** Betriebsgesellschaft mbH, ***** vertreten durch Dr. Karl Hempel, Dr. Dieter Cerha, Dr. Benedikt Spiegelfeld und Dr. Edith Hlawati, Rechtsanwälte in Wien, wider die beklagte Partei M***** AG, ***** vertreten durch Dr. Robert Krepp, Rechtsanwalt in Wien, wegen Wiederherstellung, infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Landesgerichtes für ZRS Wien als Berufungsgerichtes vom 18. Dezember 1990, GZ 41 R 249/90-9, den Beschluß

gefaßt:

 

Rechtliche Beurteilung

Die außerordentliche Revision der klagenden Partei wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO), weil

1.) die Frist des § 1111 ABGB nach der neueren Rechtsprechung (früher gegenteilig: vgl. MietSlg 22.102 = SZ 42/193) eine Ausschlußfrist ist, deren Lauf im Sinne des klaren Gesetzeswortlautes mit der Rückstellung des Bestandgegenstandes und damit unabhängig von der Kenntnis der Beschädigung der Bestandsache beginnt; Gründe für den Eintritt einer von der Rechtsprechung anerkannten Ablaufhemmung im Sinne des § 1497 ABGB (vgl. SZ 58/58; SZ 58/180; EvBl. 1957/203 S. 296) sind in erster Instanz nicht vorgebracht worden (vgl. weiters auch EvBl. 1981/70 S. 237);

2.) bei der Vermietung eines Grundstückes zum Zwecke des Betriebes auch von unterirdischen Öltanklagern notwendigerweise auch der unterhalb der Erdoberfläche gelegene Bereich zum Bestandgegenstand gehört und

3.) der Einwand der Arglist oder einer gegen Treu und Glauben verstoßenden Berufung der beklagten Partei auf den Ablauf der Präklusivfrist im Verfahren erster Instanz nicht erhoben wurde.

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