OGH 7Ob47/71 (RS0010190)

OGH7Ob47/7131.3.1971

Rechtssatz

Für die Redlichkeit des Besitzers nach § 326 ABGB und für die Gutgläubigkeit des Erwerbers nach § 367 ABGB sind verschiedene Voraussetzungen bestimmend. Der gute Glauben nach § 367 ABGB besteht in der Überzeugung vom Eigentum des Vormannes, jene von der Verfügungsberechtigung des Veräußerers genügt im allgemeinen nicht (Klang II S 223). Redlicher Besitzer nach § 326 ABGB ist hingegen, wer aus wahrscheinlichen Gründen die Sache, die er besitzt, für die seinige hält. Guter Glaube setzt positive Überzeugung von der Rechtmäßigkeit oder wenigstens entschuldbaren Irrtum voraus (ZBl 1915/284, MietSlg 2.172).

Normen

ABGB §326 A
ABGB §367 E

7 Ob 47/71OGH31.03.1971

EvBl 1971/261 S 490

7 Ob 505/76OGH12.02.1976

Ähnlich; Beisatz: Der Erwerber hat Arglist und jeden Grad von Fahrlässigkeit zu vertreten. (T1) = HS 9349

6 Ob 761/78OGH14.12.1978

Auch; Beisatz: Die Unkenntnis muß entschuldbar sein, wobei schon leichte Fahrlässigkeit guten Glauben bzw. Redlichkeit ausschließt. (T2)

3 Ob 502/83OGH26.01.1983

Auch; nur: Redlicher Besitzer nach § 326 ABGB ist hingegen, wer aus wahrscheinlichen Gründen die Sache, die er besitzt, für die seinige hält. Guter Glaube setzt postive Überzeugung von der Rechtmässigkeit oder wenigstens entschuldbaren Irrtum voraus. (T3); Beis wie T2

8 Ob 608/88OGH07.12.1988

nur T3; Beis wie T2

2 Ob 227/06fOGH26.04.2007

Auch; nur T3; Beis wie T2

3 Ob 239/13pOGH19.02.2014

Auch; Beis wie T2

3 Ob 243/13aOGH19.03.2014

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19710331_OGH0002_0070OB00047_7100000_001

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