OGH 5Ob93/61 (RS0009757)

OGH5Ob93/6122.3.1961

Rechtssatz

Zum Begriff des Gemeingebrauches am öffentliche Gut und der Anliegerrechte.

Normen

ABGB §287

5 Ob 93/61OGH22.03.1961

Veröff: SZ 34/49 = EvBl 1961/291 S 390 = RZ 1961,120

5 Ob 298/66OGH24.11.1966

Veröff: EvBl 1967/216 S 265 = ZVR 1967/162 S 183 = JBl 1968,150 (Kritik hiezu in JBl 1968 S 138 von Krzizek)

1 Ob 227/71OGH16.09.1971

Veröff: SZ 44/138 = EvBl 1972/157 S 294

1 Ob 518/76OGH25.02.1976

Beisatz: Darunter versteht man die Benützung einer Straße unter den gleichen Bedingungen ohne behördliche Bewilligung und unabhängig vom Willen des über das Grundstück Verfügungsberechtigten. (T1)

1 Ob 652/76OGH30.06.1976

Beisatz: Gemeingebrauch, wenn der Weg a) für ein dringendes Verkehrsbedürfnis b) in langjähriger Übung, c) ohne Bechränkung auf einen bestimmten Kreis von Berechtigten und d) unabhängig von dem Willen dritter Personen benützt wird (hier: § 2 Burgenländ. StraßenverwaltungsG LGBl 43/1927). (T2)

1 Ob 739/76OGH10.11.1976

Veröff: SZ 49/132

8 Ob 565/78OGH26.01.1979
1 Ob 578/79OGH18.04.1979

Beis wie T1; Veröff: SZ 52/62 = EvBl 1980/21 S 72

3 Ob 642/79OGH30.01.1980

Veröff: SZ 53/16 = JBl 1981,370

1 Ob 701/81OGH18.11.1981

Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Ein dringendes Verkehrsbedürfnis setzt nur voraus, daß die Verkehrgelegenheit so notwendig ist, daß bei ihrer Nichtbefriedigung Mißstände zu befürchten sind. (T3)

1 Ob 26/91OGH09.10.1991

Beisatz: Unter Gemeingebrauch wird die Befugnis verstanden, daß jedermann öffentlichen Zwecken gewidmete Sachen im Rahmen der Üblichkeit gebrauchen (benützen) darf; mit freier Aneignung hat Gemeingebrauch an öffentlichen Sachen nichts zu tun, (T4) <br/>Veröff: SZ 64/137

2 Ob 353/99xOGH23.12.1999

Vgl auch

6 Ob 54/00kOGH29.03.2000

Vgl auch; Beisatz: Gemeingebrauch wird als öffentlich-rechtliche Dienstbarkeit verstanden, die es jedermann unter den gleichen Bedingungen erlaubt, öffentliches Gut ohne behördliche Genehmigung und unabhängig vom Willen des darüber Verfügungsberechtigten im Rahmen der Üblichkeit zu nutzen. (T5)

7 Ob 20/13mOGH27.03.2013

Auch; Beisatz: Der Gemeingebrauch eines Weges schließt die Ersitzung einer Dienstbarkeit nicht aus. (T6)

5 Ob 30/14vOGH04.09.2014

Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Diese Grundsätze sind auch für den Fall fruchtbar zu machen, dass ein Wegeberechtigter das ihm eingeräumte subjektiv‑öffentliche Recht zur Nutzung eines nichtöffentlichen Bahnübergangs ausübt. (T7)<br/>

8 Ob 20/14wOGH30.10.2014

Vgl auch; Beisatz: Der Gemeingebrauch besteht nicht nur am „öffentlichen Gut“ - im Eigentum einer Gebietskörperschaft stehende, dem Gemeingebrauch dienende „Landstraßen, Ströme, Flüsse, Seehäfen, und Meeresufer“ (§ 287, 288 ABGB) -, sondern kann auch am Privateigentum begründet werden. (T8)<br/>Beisatz: Beim Gemeingebrauch an privaten Liegenschaften ist zwischen öffentlichrechtlichem Gemeingebrauch und den privatrechtlichen Dienstbarkeiten zu unterscheiden. (T9)<br/>

3 Ob 94/15tOGH19.08.2015

Auch; Beis wie T8

5 Ob 46/20fOGH21.07.2020

Vgl; Beis wie T8; Beis wie T9

Dokumentnummer

JJR_19610322_OGH0002_0050OB00093_6100000_001

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