European Case Law Identifier: ECLI:AT:OGH0002:2019:0020NC00015.19G.0429.000
Spruch:
Der Hofrat des Obersten Gerichtshofs ***** und die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs ***** sind in der Rechtssache AZ ***** befangen.
Begründung:
Für das im Spruch genannte Rechtsmittelverfahren ist nach der Geschäftsverteilung der ***** Senat des Obersten Gerichtshofs zuständig. Hofrat ***** und Hofrätin ***** sind Mitglieder dieses Senats und zeigen Gründe für ihre Befangenheit an.
Hofrat ***** habe den Beklagten über einen gemeinsamen Freund kennen und schätzen gelernt, es komme immer wieder zu Begegnungen. Hofrätin ***** sei mit dem Beklagten befreundet, es bestehe seit Jahren regelmäßiger freundschaftlicher Kontakt.
Rechtliche Beurteilung
Die Befangenheitsanzeigen sind begründet.
Ein Richter ist nach § 19 Z 2 JN befangen, wenn bei objektiver Betrachtung ein zureichender Grund vorliegt, seine Unbefangenheit in Zweifel zu ziehen. Dafür genügen Tatsachen, die den Anschein einer Voreingenommenheit hervorrufen können (RS0046052 [T2]). In Betracht kommen insbesondere persönliche Beziehungen zu einer Prozesspartei, die über einen rein kollegialen Kontakt hinausgehen (2 Nc 32/18f; 2 Nc 15/18f mwN). Diese Voraussetzungen sind hier aufgrund der privaten Bekanntschaft bzw der langjährigen Freundschaft erfüllt.
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)