OGH 15Os11/96(15Os12/96)

OGH15Os11/96(15Os12/96)15.2.1996

Der Oberste Gerichtshof hat am 15.Februar 1996 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Reisenleitner als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Kuch, Mag.Strieder, Dr.Mayrhofer und Dr.Schmucker als weitere Richter, in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag.Mänhardt als Schriftführer, in den Strafsachen gegen Rene Albert D***** und jeweils andere wegen 1) des Vergehens der schweren Sachbeschädigung nach §§ 125, 126 Abs 1 Z (5 und) 7 StGB, AZ 4 E Vr 2856/94 des Landesgerichtes für Strafsachen Graz, sowie 2) wegen des Verbrechens des teils vollendeten, teils versuchten Diebstahls durch Einbruch nach §§ 127, 129 Z 1 und 15 StGB, AZ 4 E Vr 3280/94 des Landesgerichtes für Strafsachen Graz, über die von der Generalprokuratur erhobene Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes gegen die Urteile des Landesgerichtes für Strafsachen Graz

1) vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, und 2) vom 23.März 1995, GZ 4 E Vr 3280/94-30, nach öffentlicher Verhandlung in Anwesenheit des Vertreters des Generalprokurators, Generalanwalt Dr.Schroll, und der Verteidiger Dr.Kunz und Mag.Widner, jedoch in Abwesenheit der Angeklagten zu Recht erkannt:

 

Spruch:

I. Es wurde das Gesetz verletzt:

1. Im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47,

a) hinsichtlich Rene Albert D***** durch den neuerlichen Ausspruch einer Strafe zum Schuldspruch des Landesgerichtes Steyr vom 15.März 1993, GZ 10 E Vr 49/93-9, obwohl bereits mit Urteil des Landesgerichtes für Strafachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, eine Entscheidung im Sinne des § 494 a Abs 1 Z 3 StPO erfolgt war;

b) hinsichtlich Rene Albert D***** durch Unterlassung einer Bedachtnahme gemäß §§ 31, 40 StGB auf das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10;

c) hinsichtlich Rene Albert D***** und Mario F***** durch die Annahme der Qualifikation des § 126 Abs 1 Z 5 StGB im Urteilsfaktum III.;

2. im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 23.März 1995, GZ 4 E Vr 3280/94-30, durch Unterlassung einer Bedachtnahme gemäß §§ 31, 40 StGB auch auf das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, hinsichtlich Rene Albert D*****.

II. Gemäß § 292 letzter Satz StPO werden aufgehoben:

1. das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, hinsichtlich der Angeklagten Rene Albert D***** und Mario F***** in der Qualifikation des § 126 Abs 1 Z 5 StGB sowie hinsichtlich Rene Albert D***** im Strafausspruch und zu Mario F***** im Ausspruch nach § 13 Abs 1 JGG;

2. das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 23.März 1995, GZ 4 E Vr 3280/94-30, in seinem Strafausspruch betreffend Rene Albert D*****.

III. Gemäß § 288 Abs 2 Z 3 StPO wird im Umfang der Aufhebung in der Sache selbst zu Recht erkannt:

1. Rene Albert D***** wird wegen des im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, angeführten Vergehens der schweren Sachbeschädigung nach §§ 125, 126 Abs 1 Z 7 StGB nach § 126 Abs 1 StGB unter Anwendung des § 5 Z 5 JGG und gemäß §§ 31, 40 StGB unter Bedachtnahme auf das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, zu einer (zusätzlichen) Geldstrafe von 100 (einhundert) Tagessätzen, für den Fall der Uneinbringlichkeit zu 50 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt, wobei der Tagessatz mit 90 S bemessen wird.

Der Antrag der Staatsanwaltschaft auf Festsetzung einer Strafe im Verfahren 10 E Vr 49/93 des Landesgerichtes Steyr wird zurückgewiesen.

2. Hinsichtlich des Mario F***** wird wegen des im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, angeführten Vergehens der schweren Sachbeschädigung nach §§ 125, 126 Abs 1 Z 7 StGB gemäß § 13 Abs 1 JGG der Ausspruch der wegen dieser Jugendstraftat zu verhängenden Strafe für eine Probezeit bis 13.Februar 1998 vorbehalten;

3. Rene Albert D***** wird wegen des im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 23.März 1995, GZ 4 E Vr 3280/94-30, angeführten Verbrechens des teils vollendeten, teils versuchten Diebstahls durch Einbruch nach §§ 127, 129 Z 1 und 15 StGB nach § 129 StGB unter Anwendung des § 5 Z 4 JGG und gemäß §§ 31, 40 StGB unter Bedachtnahme auf die Urteile des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, und vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47 - diesfalls in Verbindung mit dem oben zu Punkt 1. gefällten neuen Strafausspruch zu einer (zusätzlichen) Freiheitsstrafe von 2 1/2 (zweieinhalb) Monaten verurteilt, die gemäß § 43 Abs 1 StGB unter Bestimmung einer Probezeit bis 27.März 1998 bedingt nachgesehen wird.

Text

Gründe:

I. Der am 6.September 1978 geborene Rene Albert D***** wurde mit Urteil des Landesgerichtes Steyr vom 15.März 1993, GZ 10 E Vr 49/93-9, des Verbrechens des teils vollendeten, teils versuchten Diebstahls durch Einbruch nach §§ 127, 129 Z 1 und 15 StGB schuldig erkannt; gemäß § 13 Abs 1 JGG wurde der Ausspruch der wegen dieser Jugendstraftaten zu verhängenden Strafe für eine Probezeit von zwei Jahren vorbehalten.

Mit (in gekürzter Form ausgefertigem) Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, wurde Rene Albert D***** neuerlich schuldig erkannt, wobei ihm als strafbare Handlungen angelastet wurden:

"zu A I. das Verbrechen des (teils versuchten) Diebstahls durch Einbruch nach den §§ 127, 129 Z 1, teilweise 15 StGB und

zu A II. das Vergehen der Sachbeschädigung nach § 125 StGB,

zu B das (teils versuchte) Verbrechen des gewerbsmäßigen und schweren Diebstahls durch Einbruch nach den §§ 127, 128 Abs 1 Z 2, 129 Z 1 und 2, 130 erster Fall, teils 15 StGB,

zu C 1. das Verbrechen des (versuchten) Diebstahls durch Einbruch nach den §§ 15, 129 Z 2 StGB,

zu C 2. das Vergehen der Sachbeschädigung nach § 125 StGB und

zu C 3. das Vergehen der Störung der Religionsausübung nach '§ 198' (richtig: § 189) Abs 2 Z 1 StGB."

Offensichtlich nach dem ersten Strafsatz des § 130 StGB wurde der Angeklagte unter Anwendung der "§§ 28 [zu ergänzen: Abs 1] StGB; 5 Z 4 JGG" sowie "gemäß §§ 15, 16 JGG iVm § 494 a StPO Straffestsetzung zum Urteil vom 15.März 1993 des Landesgerichtes Steyr zu 10 E Vr 49/93" zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt, die gemäß § 43 Abs 1 StGB für eine Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen wurde.

Eine Verständigung des Strafregisteramtes von der Verurteilung unter Einbeziehung des Schuldspruchs des Landesgerichtes Steyr wurde vom Richter wohl insofern verfügt, als er in dem verwendeten Formblatt zwar die Rubriken "Folgeverurteilung" und "Jugendstraftat" unterstrich, nicht aber auch jene über eine "nachträgliche Straffestsetzung" (125); ob die abgefertigte Strafkarte (StGReg 1) auch den Hinweis auf die Einbeziehung des eingangs genannten Schuldspruchs enthielt, ist aus dem Akt nicht ersichtlich; eine diesbezügliche Eintragung in das Strafregister erfolgte jedenfalls nicht.

Mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995 (rechtskräftig seit 13.Februar 1995), GZ 4 E Vr 2856/94-47, wurden unter anderem Rene Albert D***** und der am 1.April 1977 geborene Mario F***** des Vergehens der schweren Sachbeschädigung nach §§ 125, 126 Abs 1 Z 5 und 7 StGB (Tatzeitpunkt: 12.September 1994) schuldig erkannt. Rene Albert D***** wurde hiefür unter Einbeziehung des Schuldspruchs des Landesgerichtes Steyr vom 15.März 1993 gemäß §§ 15, 16 JGG iVm § 494 a Abs 1 Z 3 StPO unter Anwendung des § 5 Z 5 JGG nach § 126 Abs 1 StGB zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 90 S, im Fall deren Uneinbringlichkeit zu 60 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe, verurteilt. Hinsichtlich des Mario F***** wurde gemäß § 13 Abs 1 JGG der Ausspruch der wegen dieser Jugendstraftaten zu verhängenden Strafe für eine Probezeit von drei Jahren vorbehalten.

Zuletzt wurde Rene Albert D***** mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 23.März 1995 (rechtskräftig seit 27.März 1995), GZ 4 E Vr 3280/94-30, des Verbrechens des teils vollendeten, teils versuchten Diebstahls durch Einbruch nach §§ 127, 129 Z 1 und 15 StGB (Tatzeiten: 18. und 19.September 1994) schuldig erkannt und hiefür - offensichtlich - nach § 129 StGB unter Anwendung des § 5 Z 4 JGG und gemäß §§ 31, 40 StGB unter Bedachtnahme auf das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, zu einer Zusatzfreiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt, die gemäß § 43 Abs 1 StGB für eine Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen wurde.

Rechtliche Beurteilung

Die zwei zuletzt genannten Urteile des Landesgerichtes für Strafsachen Graz, GZ 4 E Vr 2856/94-47 und GZ 4 E Vr 3280/94-30, stehen - wie der Generalprokurator in seiner dagegen erhobenen Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes zutreffend aufzeigt - mit dem Gesetz teilweise nicht im Einklang.

II. Verfehlt war zwar auch im Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, die Aufspaltung in drei verschieden qualifizierte Verbrechen des Diebstahls; denn nach der Bestimmung des § 29 StGB sind alle in einem Verfahren demselben Täter zur Last fallenden Diebstähle - auch wenn sie weder örtlich noch zeitlich zusammenhängen und jeder für sich rechtlich verschiedener Art ist - bei der rechtlichen Beurteilung zu einer Einheit zusammenzufassen (RZ 1994/67 uvam). Diese verfehlte Aufspaltung wirkte sich vorliegend allerdings nicht zum Nachteil des Verurteilten aus (Leukauf/Steininger Komm3 § 29 RN 6). In Ansehung dieses Urteils wurde vom Generalprokurator demnach keine Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes erhoben.

III. Auch die Urteile des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10. Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, und vom 23.März 1995, GZ 4 E Vr 3280/94-30, stehen mit dem Gesetz nicht im Einklang. Sie wirkten sich zudem zum Nachteil der Verurteilten Rene Albert D***** und Mario F***** aus, sodaß Anlaß für eine konkrete Maßnahme nach § 292 letzter Satz StPO besteht.

Beide Urteile verstoßen hinsichtlich des Angeklagten Rene Albert D***** gegen die Bestimmungen der §§ 31, 40 StGB, weil sie auf das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, nicht Bedacht nehmen, obwohl die abgeurteilten Straftaten bereits am 12.September 1994 und in der Zeit vom 18. bis 19.September 1994 begangen worden waren, somit bereits am 30. September 1994 hätten abgeurteilt werden können.

Darüber hinaus verstößt das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 10.Februar 1995, GZ 4 E Vr 2856/94-47, in bezug auf den Verurteilten Rene Albert D***** gegen den im XX.Hauptstück der StPO verankerten Grundsatz der materiellen Rechtskraft und gegen Art 4 Z 1 des 7.Zusatzprotokolls der EMRK, weil damit neuerlich unter Einbeziehung des Schuldspruchs des Landesgerichtes Steyr vom 15.März 1993, GZ 10 E Vr 49/93-9, eine Strafe ausgesprochen wurde, obwohl zu diesem Schuldspruch bereits mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz vom 30.September 1994, GZ 4 E Vr 1410/94-10, eine Straffestsetzung erfolgt war.

Hinsichtlich der Verurteilten Rene Albert D***** und Mario F***** verstößt das zuletzt angeführte Urteil zudem gegen die Bestimmung des § 126 Abs 1 Z 5 StGB. Beiden Angeklagten wurde nämlich im Urteilsfaktum III. angelastet, sie hätten am 12.September 1994 in Hartberg durch Herausreißen und Wegwerfen je eines Straßenleitpflocks Sachen, die dem öffentlichen Verkehr dienen, beschädigt oder unbrauchbar gemacht. Soweit durch eine solche Tat aber keine konkrete Gefahrenlage begründet wird, was den aktuellen Umständen bei Beschädigung bloß zweier Straßenleitpflöcke, welche im Ortsgebiet (in der Augasse in Hartberg - 5, 13) aufgestellt waren, der Fall war, wird die Qualifikation des § 126 Abs 1 Z 5 StGB nicht verwirklicht (Mayerhofer/Rieder StGB4 § 126 E 5). Diese irrig angenommene Qualifikation gereicht den Angeklagten trotz des - auf Grund der (zutreffenden) Qualifikation des § 126 Abs 1 Z 7 StGB anzuwendenden - gleichen Strafsatzes zum Nachteil, weil vom Landesgericht für Strafsachen Graz bei Rene Albert D***** die mehrfache Qualifikation als erschwerend gewertet (US 15) und bei Mario F***** ausgesprochen wurde, daß sie im Falle der Straffestsetzung als erschwerend zu werten sein wird (US 17).

IV. Die vom Generalprokurator zurecht aufgezeigten Gesetzesverletzungen waren festzustellen und die davon betroffenen Aussprüche sowie demzufolge auch die Strafaussprüche bei den Angeklagten D***** und F***** zu kassieren.

V. Bei der durch die Aufhebung zweier Strafaussprüche des Landesgerichtes für Strafsachen Graz betrefffend Rene Albert D***** notwendig gewordenen Strafneubemessung wertete der Oberste Gerichtshof in den Verfahren 4 E Vr 2856/94 und 4 E Vr 1410/94 jeweils als erschwerend, daß der Angeklagte schon einmal wegen einer auf der gleichen schädlichen Neigung beruhenden Tat verurteilt worden ist und mehrere strafbare Handlungen derselben und verschiedener Art begangen hat (§ 31 StGB), demgegenüber als mildernd, daß er ein reumütiges Geständnis abgelegt hat, im Verfahren 4 E Vr 2856/94 zudem die teilweise Schadensgutmachung und daß es im Verfahren 4 E Vr 3280/94 teilweise beim Versuch geblieben ist.

In Abwägung der Zahl und des Gewichtes der aufgezählten Strafzumessungsgründe sowie unter gebührender Berücksichtigung der allgemeinen Grundsätze der Strafbemessung (§ 32 StGB) erachtet der Oberste Gerichtshof bei der gebotenen Gesamtbetrachtung unter Bedachtnahme gemäß §§ 31, 40 StGB auf die in den früheren Urteilen ausgesprochenen Strafen die nunmehr verhängten zusätzlichen Sanktionen, wie sie aus dem Urteilsspruch ersichtlich sind, für tatschuldangemessen, wobei die Höhe des Tagessatzes nach den persönlichen Verhältnissen und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Angeklagten im Zeitpunkt des Urteils erster Instanz zu bemessen war (§ 19 Abs 2 StGB).

Bei F***** ist angesichts seiner Unbescholtenheit, seiner Schuldeinsicht und einer teilweisen Schadensgutmachung anzunehmen, daß der Schuldspruch und die Androhung des Strafausspruches genügen werden, um ihn von weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten; die Voraussetzungen des § 13 Abs 1 JGG sind demnach gegeben.

Da die in Beschwerde gezogenen Urteile des Landesgerichtes für Strafsachen Graz, GZ 4 E Vr 2856/94-47 und GZ 4 E Vr 3280/94-30, bereits in Rechtskraft erwachsen und damit die Probezeiten bereits in Gang gesetzt worden waren, war das Ende der jeweiligen Probezeiten - im Sinne des Verschlimmerungsverbotes gemäß §§ 290 Abs 1, 292 StPO - datumsmäßig mit dem Ablauftag der dreijährigen Frist (gerechnet ab Eintritt der Rechtskraft der Urteile erster Instanz) festzusetzen (15 Os 110/95; 15 Os 37,38/90; 10 Os 21/87; SSt 56/79 = EvBl 1986/89 = RZ 1986/32 ua).

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