OGH 13Ns23/02

OGH13Ns23/024.12.2002

Der Oberste Gerichtshof hat am 4. Dezember 2002 durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. Rouschal als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Schmucker, Dr. Habl, Dr. Zehetner und Dr. Ratz als weitere Richter, in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Weiser als Schriftführerin, im Verfahren zur Wiederaufnahme der Dienststrafsache des Dr. Karlheinz D***** über Anzeigen des Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. F*****, des Vizepräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. B***** sowie der Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Sch*****, Dr. L***** und Dr. E***** nach § 115 Abs 2 RDG iVm § 70 StPO in nichtöffentlicher Sitzung den Beschluss

gefasst:

 

Spruch:

Der Präsident des Obersten Gerichtshofes Dr. F***** sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Sch***** und Dr. L***** haben im Verfahren zur Wiederaufnahme der Dienststrafsache des Dr. Karlheinz D***** nach § 115 Abs 2 erster Satz RDG nicht mitzuwirken. Demnach haben der Vizepräsident des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. B***** als Vorsitzender sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Mag. S*****, Dr. Fl*****, Dr. M***** und Dr. E***** zu entscheiden.

Text

Gründe:

Rechtliche Beurteilung

Während Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. Sch***** darauf verwies, als Ankläger in dem für das vom Antrag auf Wiederaufnahme betroffene Disziplinarerkenntnis präjudiziellen Strafverfahren tätig gewesen zu sein, machten der Präsident des Obersten Gerichtshofes Dr. F***** und die Hofrätin des Obersten Gerichtshofes Dr. L***** zu Recht über den dienstlichen Bereich hinausreichende persönliche Kontakte zum Antragsteller geltend.

Aus dem vom (angesichts der bisherigen Vertretungsfälle als nächster zum Vorsitz berufenen) Vizepräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. B***** und von Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. E***** angezeigten Umstand, dass sie als Mitglied des erkennenden Senates an der Entscheidung über die Nichtigkeitsbeschwerde Dris. D***** im vorstehend erwähnten Strafverfahren tätig waren, ist jedoch kein gegen deren volle Unbefangenheit sprechender Grund abzuleiten (vgl § 68 Abs 3 StPO e contr). Auch im Antrag auf Wiederaufnahme wird mehrfach betont, dass der Oberste Gerichtshof nicht als Tatsacheninstanz tätig geworden war.

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