OGH 11Os106/95

OGH11Os106/9522.8.1995

Der Oberste Gerichtshof hat am 22.August 1995 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Lachner als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Prof.Dr.Hager, Dr.Schindler, Dr.Mayrhofer und Dr.Schmucker als weitere Richter, in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag.Tschugguel als Schriftführer, in der Strafsache gegen Dr.Karl R***** und andere wegen des Verbrechens des Mißbrauchs der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB über die Beschwerden der Subsidiarantragsteller Marianne H***** und Franz S***** gegen die Beschlüsse der Ratskammer des Landesgerichtes St.Pölten vom 28.März 1995, GZ 19 Vr 199/95-3 und des Oberlandesgerichtes Wien (als Beschwerdegericht) vom 5.Mai 1995, AZ 20 Bs 135/95 ( = ON 7 des Vr-Aktes), nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die (als Einspruch und Beschwerdeanmeldung bezeichnete) Beschwerde wird zurückgewiesen.

Text

Gründe:

Rechtliche Beurteilung

Mit dem angefochtenen Beschluß wies die Ratskammer des Landesgerichtes St.Pölten den Antrag der Marianne H***** und des Franz S***** auf Einleitung der Voruntersuchung gegen Dr.Karl R*****, Dr.Franz Sp*****, Dr.Hugo K***** und Dr.Paul W***** wegen § 302 Abs 1 StGB zurück, nachdem bereits die Staatsanwaltschaft St.Pölten eine Anzeige der Antragsteller am 27.Jänner 1995 gemäß § 90 Abs 1 StPO zurückgelegt hatte.

Die dagegen von den Einschreitern erhobene Beschwerde wies das Oberlandesgericht Wien mit Beschluß vom 5.Mai 1995, AZ 20 Bs 135/95 (ON 7 des Vr-Aktes) als unzulässig zurück, weil insoweit gegen die Beschlüsse der Ratskammer - mit Ausnahme der Einstellung der bereits eingeleiteten Voruntersuchung - kein Rechtsmittel offen steht (§ 49 Abs 2 Z 2 StPO)

Die von Marianne H***** und Josef S***** gegen den bezeichneten Ratskammerbeschluß an den Obersten Gerichtshof gerichtete Beschwerde ist ebenfalls nicht zulässig.

Da die Strafprozeßordnung - von hier nicht vorliegenden Ausnahmen abgesehen - gegen die Entscheidungen der Gerichtshöfe zweiter Instanz kein weiteres Rechtsmittel einräumt, war (auch) die Beschwerde gegen den Zurückweisungsbeschluß des Oberlandesgerichtes Wien als unzulässig zurückzuweisen.

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