OGH 4Ob135/20m; 4Ob157/20x; 4Ob219/22t (RS0133387)

OGH4Ob135/20m; 4Ob157/20x; 4Ob219/22t31.1.2023

Rechtssatz

Ist ein Medizinprodukt (In-vitro-Diagnostika) mit einer CE-Kennzeichnung versehen, ist lauterkeitsrechtlich davon auszugehen, dass ein Inverkehrbringen des Produkts nicht gegen § 6 MPG verstößt.

Normen

MPG §6
MPG §9
MPG §15
MPG §22
RL 98/79/EG - Richtlinie über In-vitro-Diagnostika Art3
RL 98/79/EG - Richtlinie über In-vitro-Diagnostika Art4
RL 98/79/EG - Richtlinie über In-vitro-Diagnostika Art8
RL 98/79/EG - Richtlinie über In-vitro-Diagnostika Art9
RL 98/79/EG - Richtlinie über In-vitro-Diagnostika Art16
UWG §1 Abs1 Z1

4 Ob 135/20mOGH22.09.2020
4 Ob 157/20xOGH22.09.2020
4 Ob 219/22tOGH31.01.2023

Beisatz: Ein Inverkehrbringen von Produkten mit "alter" Zertifizierung nach der RL 93/42/EWG ist in den Übergangsregeln des Art 120 MP-VO sowie des § 83 MPG 2021 ausdrücklich vorgesehen. Die Rechtsauffassung der Beklagten, wonach der Verlust der Eigenschaft, als Benannte Stelle neue Zertifizierungen durchführen zu können, weder die Überwachung der (hier gültig davor bis 30.6.2021 erteilten) Bescheinigung zumindest in der Übergangsperiode noch das weitere Inverkehrbringen der zertifizierten Produkte verhindere, ist nach der durch die Übergangsbestimmungen weiterhin relevanten bisherigen Rechtslage vertretbar. (T1)

Dokumentnummer

JJR_20200922_OGH0002_0040OB00135_20M0000_001

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