OGH 14Os135/04; 14Os23/06y; 11Os126/06y; 11Os132/08h; 11Os83/11g; 11Os93/11b; 14Os128/11x; 11Os116/11k; 15Os156/11x; 13Os2/12m; 15Os49/12p; 14Os73/12k; 12Os148/12z; 15Os91/13s (RS0119545)

OGH14Os135/04; 14Os23/06y; 11Os126/06y; 11Os132/08h; 11Os83/11g; 11Os93/11b; 14Os128/11x; 11Os116/11k; 15Os156/11x; 13Os2/12m; 15Os49/12p; 14Os73/12k; 12Os148/12z; 15Os91/13s9.5.2023

Rechtssatz

Die Anwendbarkeit der Bestimmungen über vermögensrechtliche Anordnungen richtet sich nach dem Zeitpunkt, zu dem die Straftat begangen wurde, auf welche sich die Maßnahme bezieht. Die durch das StRÄG 1996 geänderten Regeln über die Abschöpfung der Bereicherung sind gemäß §§ 1, 61 StGB nur dann anzuwenden, wenn sie für die Betroffenen nicht ungünstiger sind als das alte Recht. Beim Günstigkeitsvergleich ist streng fallbezogen in einer konkreten Gesamtschau der Unrechtsfolgen zu prüfen, welches Gesetz in seinen Gesamtauswirkungen für den Täter vorteilhafter wäre.

Normen

StGB §1
StGB §20
StGB §20b
StGB §61

14 Os 135/04OGH30.11.2004
14 Os 23/06yOGH13.06.2006

Auch; nur: Beim Günstigkeitsvergleich ist streng fallbezogen in einer konkreten Gesamtschau der Unrechtsfolgen zu prüfen, welches Gesetz in seinen Gesamtauswirkungen für den Täter vorteilhafter wäre. (T1)

11 Os 126/06yOGH23.01.2007

Auch; Anm: Die ursprünglich an dieser Stelle aus Versehen mit der Kennzeichnung T2 erfolgte Wiederholung des Teilsatzes T1 wurde gelöscht. - November 2020 (T2)

11 Os 132/08hOGH21.10.2008

Auch; nur T1; Beisatz: Im Bereich des Suchtmittelgesetzes ist also nicht bloß ein Vergleich der Tatbestände und Sanktionsdrohungen vorzunehmen, sondern sind insbesondere die Diversionsbestimmungen mitzubedenken. (T3)

11 Os 83/11gOGH14.07.2011

Vgl auch; Beisatz: Hier: BGBl I 2010/108 (strafrechtliches Kompetenzpaket). (T4)

11 Os 93/11bOGH25.08.2011

Vgl auch; Beis wie T4

14 Os 128/11xOGH08.11.2011

Vgl auch; Beis wie T4

11 Os 116/11kOGH17.11.2011

Vgl auch

15 Os 156/11xOGH14.12.2011

Vgl auch; Beis wie T4

13 Os 2/12mOGH08.03.2012

Vgl; Beisatz: Die zur Tatzeit geltenden Rechtslage (§ 1 Abs 2 StGB) sah als vergleichbare vermögensrechtliche Anordnung die ‑ nach dem so genannten Nettoprinzip zu berechnende ‑ Abschöpfung der Bereicherung vor (§ 20 StGB aF), von der abzusehen war, soweit die Zahlung des Geldbetrags das Fortkommen des Bereicherten unverhältnismäßig erschweren oder ihn unbillig hart treffen würde, insbesondere weil die Bereicherung im Zeitpunkt der Anordnung nicht mehr vorhanden ist, wobei aus einer Verurteilung erwachsende andere nachteilige Folgen zu berücksichtigen waren (§ 20a Abs 2 Z 3 StGB aF). (T5)<br/>Beisatz: Hier: Diesbezügliche Erwägungen sind der angefochtenen Entscheidung nicht zu entnehmen. (T6)

15 Os 49/12pOGH30.05.2012

Vgl auch

14 Os 73/12kOGH28.08.2012

Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Wurde ein nach § 28a Abs 4 Z 3 SMG zur Subsumtionseinheit sui generis zusammengefasstes Verhalten im Geltungsbereich des § 20 StGB sowohl in den Fassungen vor als auch nach Inkrafttreten des BGBl I 2010/108 gesetzt, ist der Günstigkeitsvergleich in einem solchen Fall der Realkonkurrenz (vgl RIS-Justiz RS0089011) für jede Tat, also für jedes (bloß) nach Maßgabe des § 28a Abs 1 SMG zu einer Handlungseinheit zusammengefasste Geschehen, gesondert vorzunehmen. (T7)

12 Os 148/12zOGH13.12.2012

Vgl auch

15 Os 91/13sOGH21.08.2013

Auch

14 Os 1113/13vOGH17.12.2013

Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5

17 Os 43/14yOGH21.01.2015

Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5

14 Os 110/14dOGH16.12.2014

Auch; Beisatz: Zuspruch an den Privatbeteiligten hindert die gleichzeitige Anordnung des Verfalls (anders als nach § 20a Abs 1 StGB in der Fassung vor BGBl I 2010/108 die Abschöpfung der Bereicherung) nicht. Der Ausschluss des Verfalls wird durch § 20a Abs 2 Z 2 StGB idgF auf Fälle beschränkt, in denen der Betroffene zivilrechtliche Ansprüche aus der Tat befriedigt oder für sie Sicherheit geleistet hat. (T8)

13 Os 2/14iOGH15.04.2015

Auch; Beis wie T5; Beis wie T6

13 Os 142/14bOGH25.11.2015
13 Os 143/14zOGH25.11.2015
12 Os 88/15fOGH03.03.2016
15 Os 155/15fOGH14.03.2016

Auch; Beisatz: Hier: §§ 20, 20a StGB idF BGBl I 2002/134 schon zufolge des Nettoprinzips für den Angeklagten günstiger als §§ 20, 20a StGB idF BGBl I 2010/108. (T9)

14 Os 29/16wOGH28.06.2016

Auch; Beis wie T7; Beisatz: Der Günstigkeitsvergleich ist auch bei Subsumtionseinheiten nach § 29 StGB für jede Tat gesondert vorzunehmen. (T10)

13 Os 105/15pOGH06.09.2016

Auch; Beis wie T5; Beis wie T10

11 Os 96/16aOGH13.09.2016

Auch; Beis wie T5; Beis wie T6

15 Os 121/16gOGH15.02.2017

Auch

15 Os 47/16zOGH15.02.2017

Auch

14 Os 132/16tOGH04.04.2017

Auch; Beis wie T7

12 Os 100/16xOGH02.03.2017

Auch; nur T1

12 Os 123/16dOGH06.04.2017

Auch; Beisatz: Bei Beurteilung einer tatbestandlichen Handlungseinheit ist die zum Zeitpunkt der Vornahme des letzten Teilakts geltende Rechtslage maßgebend, ohne dass dem Täter früheres, zur Zeit vorangegangener Teilhandlungen geltendes (allenfalls günstigeres) Recht zugute käme. (T11)

13 Os 101/16aOGH13.03.2017

Auch

14 Os 32/17pOGH05.09.2017

Auch; Beis wie T5

12 Os 41/17xOGH21.09.2017

Auch; nur T1

14 Os 62/17zOGH07.11.2017

Auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T9

11 Os 76/17mOGH17.10.2017

Auch; Beisatz: Dabei kann eine vermögensrechtliche Anordnung auch dann nach Tatzeitrecht zu treffen sein, wenn die Tat selbst (aufgrund des diesbezüglich nach § 61 zweiter Satz StGB vorzunehmenden Günstigkeitsvergleichs) einem (ebenfalls vom Tatzeitgesetz verschiedenen) Urteilszeitgesetz zu unterstellen ist. (T12)

13 Os 88/17sOGH11.10.2017

Auch; Beis wie T10

13 Os 134/17fOGH14.03.2018

Auch

12 Os 50/18xOGH05.07.2018

Auch; Beis wie T1; Beis wie T2

12 Os 56/18dOGH13.09.2018

Auch

14 Os 120/18fOGH29.01.2019

Auch

14 Os 40/19tOGH07.10.2019

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T9

15 Os 137/19iOGH04.03.2020

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T8; Beis wie T9; Beis wie T10

13 Os 20/20wOGH16.09.2020

Vgl; nur T1

13 Os 1/21bOGH16.03.2021

Vgl; Beis wie T7; Beis wie T10; Beis wie T12

11 Os 81/21bOGH02.11.2021

Vgl; nur T1

11 Os 129/21mOGH15.12.2021

Vgl; Beis wie T12

11 Os 125/21yOGH08.02.2022

nur T1

11 Os 24/22xOGH03.05.2022

Vgl; nur T1

13 Os 1/22dOGH22.06.2022

Vgl; Beis nur wie T8; Beisatz: Auch aus dem Grund des § 20a Abs 2 Z 3 StGB hindert der bloße Zuspruch an den Privatbeteiligten die gleichzeitige Anordnung des Verfalls nicht. (T13)

11 Os 92/22xOGH20.12.2022

Vgl; nur T1; Beis wie T5; Beis wie T8; Beis wie T10

11 Os 30/23fOGH09.05.2023

vgl; Beisatz wie T11

Dokumentnummer

JJR_20041130_OGH0002_0140OS00135_0400000_001