OGH 11Os9/97 (RS0107792)

OGH11Os9/972.6.2022

Rechtssatz

Nur eine als Ersatz für die grundsätzlich persönlich und unmittelbar durch das Gericht in der Hauptverhandlung vorzunehmende Vernehmung von Zeugen vorgenommene Verlesung von außerhalb der Hauptverhandlung aufgenommenen Protokollen ist Gegenstand der Regelung des § 252 Abs 1 StPO, die eine solche Verlesung nur unter den dort angeführten Bedingungen ausnahmsweise zulässt.

Normen

StPO §252 Abs1
StPO §258 Abs1

11 Os 9/97OGH27.05.1997
14 Os 20/00OGH16.05.2000
14 Os 92/03OGH14.04.2004

Vgl auch; Beisatz: Das grundsätzliche - nur durch taxativ aufgezählte Ausnahmen durchbrochene - Verlesungsverbot nach § 252 Abs 1 StPO wird schon begrifflich durch die Vernehmung eines Zeugen durch das erkennende Gericht dann nicht umgangen, wenn sich dieser dabei auf seine früheren Angaben beruft und sie damit zum Gegenstand der Hauptverhandlung macht. (T1)

13 Os 97/09bOGH19.11.2009

Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: So genannte Vorhalte gegenüber Zeugen und Sachverständigen stellen nichts anderes als eine Verlesung dar (WK-StPO § 246 Rz 204). (T2)

13 Os 87/10hOGH07.04.2011
15 Os 52/14gOGH14.01.2015

Beis wie T1

14 Os 10/17bOGH04.04.2017

Beis wie T1

15 Os 21/17bOGH05.04.2017

Auch; Beis wie T2

14 Os 124/19wOGH25.02.2020

Vgl; Beis wie T2

12 Os 128/21xOGH02.06.2022

Vgl; Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19970527_OGH0002_0110OS00009_9700000_001