OGH 8Ob5/10h (RS0126092)

OGH8Ob5/10h22.7.2010

Rechtssatz

Die Bewilligung einer Verlängerung des Abschöpfungsverfahrens bedarf konkreter Gründe, die vom Schuldner, der sie anstrebt, zu behaupten und zu bescheinigen sind. Welche Umstände generell für oder gegen eine Verlängerung des Abschöpfungsverfahrens sprechen können, ist an der gesetzlichen Zielsetzung dieser Maßnahme zu messen. Die Verlängerung des Abschöpfungsverfahrens nach § 213 Abs 4 KO soll dem Schuldner ermöglichen, die Quote von 10 % und damit die Restschuldbefreiung doch noch zu erreichen. Da im Fall der verlängerten Dauer des Abschöpfungsverfahrens eine Restschuldbefreiung nach Billigkeit auch bei geringfügigem Unterschreiten der Mindestbefriedigungsquote nicht mehr möglich ist, kann eine Zukunftsprognose bei der Ermessensentscheidung jedenfalls nicht völlig vernachlässigt werden.

Normen

KO §213 Abs4

8 Ob 5/10hOGH22.07.2010
8 Ob 71/11sOGH28.03.2012

Auch

8 Ob 145/15dOGH26.02.2016

Auch; Veröff: SZ 2016/26

Dokumentnummer

JJR_20100722_OGH0002_0080OB00005_10H0000_001

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