OGH 10Os23/76 (RS0093431)

OGH10Os23/7618.3.1976

Rechtssatz

Der in § 94 Abs 1 StGB normierten Pflicht wird nicht schon entsprochen, wenn der Täter oder ein Dritter die Rettung verständigt oder ärztliche Hilfe anfordert; der primär hilfeleistungspflichtige Täter ist dieser gesetzlichen Verpflichtung erst dann entbunden, wenn der Verletzte sachkundige Hilfe von anderer Seite tatsächlich erhält.

Normen

StGB §94

10 Os 23/76OGH18.03.1976

Veröff: SSt 47/17 = EvBl 1976/235 S 497 = ZVR 1976/160 S 149

9 Os 20/76OGH14.04.1976

Beisatz: Bei Beurteilung der Erforderlichkeit einer Hilfeleistung ist eine von anderen Personen zu erwartende zweckentsprechende Hilfe, ohne daß diese zu Gunsten des Verletzten bereits erfolgt ist, nicht zu berücksichtigen. (T1) Veröff: ZVR 1976/306 S 317

10 Os 49/76OGH24.08.1976

Beisatz: Hier: Zu § 95 StGB. (T2) Veröff: SSt 47/42 = ZVR 1977/46 S 54 (Anmerkung von Liebscher)

12 Os 9/78OGH23.02.1978

Veröff: ZVR 1978/249 S 285

10 Os 110/78OGH19.07.1978
12 Os 87/80OGH04.09.1980

nur: Der primär hilfeleistungspflichtige Täter ist dieser gesetzlichen Verpflichtung erst dann entbunden, wenn der Verletzte sachkundige Hilfe von anderer Seite tatsächlich erhält. (T3) Veröff: SSt 51/42

9 Os 97/80OGH23.09.1980

Vgl auch; Veröff: ZVR 1981/68 S 89

12 Os 116/84OGH13.09.1984

Ähnlich; Veröff: SSt 55/61 = ZVR 1985/120 S 218

11 Os 104/87OGH22.09.1987

Vgl auch; nur T3

13 Os 76/89OGH14.09.1989

Vgl auch; nur T3

15 Os 35/12dOGH25.04.2012

Dokumentnummer

JJR_19760318_OGH0002_0100OS00023_7600000_012

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