Rechtssatz
Eine Mangelhaftigkeit des Berufungsverfahrens im Sinne des § 503 Z 2 ZPO ist nur dann gegeben, wenn bei Sammlung des Prozessstoffes ein Verfahrensgesetz verletzt wurde und diese Gesetzesverletzung geeignet war, eine erschöpfende und gründliche Beurteilung der Sache zu hindern.
2 Ob 35/75 | OGH | 06.03.1975 |
Vgl auch |
7 Ob 516/76 | OGH | 01.04.1976 |
Ähnlich; Beisatz: Abstrakte Eignung, eine unrichtige Entscheidung des Berufungsverfahrens herbeizuführen. (T1) |
7 Ob 684/77 | OGH | 10.11.1977 |
Vgl |
3 Ob 511/80 | OGH | 23.04.1980 |
Auch |
9 ObA 123/87 | OGH | 18.11.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Nichtbeachtung zulässigen ergänzenden Sachvorbringens infolge unrichtiger Handhabung von Verfahrensvorschriften (§ 101 Abs 2 ASGG) durch das Berufungsgericht. (T2) |
6 Ob 252/08i | OGH | 15.01.2009 |
Auch; Beisatz: § 503 Z 2 ZPO erfasst ausschließlich Fälle, in denen das Berufungsgericht eine ausreichende Sammlung des Verfahrensstoffes unterlassen hat (also gewissermaßen ein „zu wenig"). Weitergehende Beweisaufnahmen vermögen - unabhängig von ihrer Zulässigkeit - diesen Tatbestand nicht zu erfüllen. (T3) |
Dokumentnummer
JJR_19750114_OGH0002_0080OB00266_7400000_002
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