OGH 2Ob314/66 (RS0059060)

OGH2Ob314/6617.11.1966

Rechtssatz

Wenn am bevorrangten, langsam fahrenden Fahrzeug Blinkzeichen (irrtümlich nicht ausgeschalteter Blinker!) gegeben werden, kann der Wartepflichtige auf ein beabsichtigtes Abbiegen desselben vertrauen und seinerseits einfahren (kein Mitverschulden, keine Sorgfaltspflichtverletzung nach § 9 EKHG).

SW: Auto

 

Normen

EKHG §9 G
StVO §3 B1c

2 Ob 314/66OGH17.11.1966

Veröff: ZVR 1967/134 S 155

2 Ob 65/71OGH01.04.1971

Vgl; Beisatz: Andere Verkehrsteilnehmer (Hier Fußgänger) können darauf vertrauen, daß ein Kraftfahrzeuglenker, der vor einer Kreuzung rechts blinkt, nach rechts einbiegen wird. (T1) Veröff: ZVR 1972/20 S 42

8 Ob 105/73OGH10.07.1973

Vgl; Beisatz: Betätigung des rechten Blinkers, zu früh. (T2)

2 Ob 157/80OGH09.12.1980

Vgl auch

8 Ob 250/80OGH29.01.1981

Vgl auch; Beis wie T2; Veröff: ZVR 1982/3 S 6

8 Ob 214/81OGH14.01.1982

Veröff: ZVR 1982/288 S 265

8 Ob 243/82OGH07.07.1983

Vgl; Beisatz: Im Zweifel muß der Wartepflichtige aber den Vorrang bis zur Klärung der Verkehrslage wahren. (T3)

2 Ob 206/97aOGH12.11.1998

Auch

2 Ob 126/01wOGH07.06.2001
2 Ob 124/03dOGH11.11.2004

Beisatz: Der bevorrangte und blinkende Verkehrsteilnehmer muss alle Umstände unter Beweis stellen, die das einmal im Benachrangten geschaffene Vertrauen, jener werde abbiegen, nicht mehr rechtfertigten. (T4)

Dokumentnummer

JJR_19661117_OGH0002_0020OB00314_6600000_001

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