OGH 1Ob202/59 (RS0017667)

OGH1Ob202/591.7.1959

Rechtssatz

Die Bestimmungen der §§ 406 und 409 ZPO stehen auch der richterlichen Festsetzung der Zahlungspflicht auf einen der Urteilsfällung nachfolgenden Zeitpunkt nicht entgegen, wenn feststeht, dass die Schuld nach Tunlichkeit und Möglichkeit zu bezahlen ist und der Zeitpunkt der Tunlichkeit und Möglichkeit der Zahlung schon gemacht ist. Der Richter kann vielmehr in einem solchen Falle, statt die Klage als verfrüht oder teilweise verfrüht zur Gänze oder zum Teil abzuweisen, auf Bezahlung in Raten erkennen.

Normen

ABGB §904 IV
ZPO §406 B
ZPO §409

1 Ob 202/59OGH01.07.1959

Veröff: JBl 1959,632

6 Ob 211/60OGH22.06.1960

Auch

7 Ob 329/63OGH11.12.1963
6 Ob 354/61OGH11.10.1961

Veröff: EvBl 1962/2 S 16

4 Ob 160/80OGH17.02.1981

Veröff: EvBl 1981/122 S 385

6 Ob 603/85OGH11.07.1985

Auch; Beisatz: Der Richter hat den künftigen Leistungszeitpunkt nach der sich aus der Sachlage ergebenden Wahrscheinlichkeit festzusetzen. (T1)

9 Ob 1758/91OGH28.08.1991

Auch

6 Ob 1671/95OGH25.10.1995

Auch; Beis wie T1

1 Ob 146/16aOGH23.11.2016

Vgl auch; Beisatz: Auch wenn „Alimente“ gemäß § 406 Satz 2 ZPO auch für die Zukunft zugesprochen werden können, setzt dies regelmäßig ein darauf gerichtetes Begehren voraus. (T2); Veröff: SZ 2016/126

Dokumentnummer

JJR_19590701_OGH0002_0010OB00202_5900000_001

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