OGH 2Ob462/52 (RS0013078)

OGH2Ob462/521.8.1952

Rechtssatz

Wer die Absonderung des Nachlasses begehrt, muss trotz der Bestimmungen des § 2 Abs 2 Z 5 und 6 AußStrG das Vorhandensein der Voraussetzungen des § 812 ABGB wenigstens behaupten. Insoweit tritt an die Stelle der Offizialmaxime die Dispositionsmaxime.

Normen

ABGB §812 D

2 Ob 462/52OGH01.08.1952

SZ 25/215

6 Ob 286/65OGH27.10.1965
1 Ob 34/71OGH29.04.1971
7 Ob 74/72OGH12.04.1972
5 Ob 714/78OGH24.10.1978

nur: Wer die Absonderung des Nachlasses begehrt, muss trotz der Bestimmungen des § 2 Abs 2 Z 5 und 6 AußStrG das Vorhandensein der Voraussetzungen des § 812 ABGB wenigstens behaupten. (T1)

1 Ob 692/85OGH13.11.1985
7 Ob 675/86OGH26.11.1986

nur T1; Veröff: SZ 59/210

6 Ob 250/05sOGH03.11.2005

Beisatz: Hier: Die Behauptung, es bestehe die „große Gefahr, dass durch die Vermengung der Verlassenschaft mein Pflichtteilsanspruch gefährdet ist", genügt hiefür nicht, weil die abstrakte Möglichkeit, der Erbe - hier der auf den Todesfall Beschenkte - könnte Verfügungen über die Nachlassgegenstände treffen, in jedem Fall gegeben ist und daher für sich allein noch nicht die Absonderung des Nachlasses rechtfertigt. (T2)

2 Ob 144/15pOGH09.09.2015

Auch

2 Ob 112/17kOGH20.06.2017

Vgl; Beisatz: Das Verfahren zur Bewilligung der Nachlassseparation (§ 812 ABGB, hier idF vor dem ErbRÄG 2015) ist als reines Antragsverfahren ausgestaltet und somit dem Dispositionsgrundsatz unterworfen. (T3)

2 Ob 174/19fOGH17.12.2019

Beis wie T3

Dokumentnummer

JJR_19520801_OGH0002_0020OB00462_5200000_001

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