Rechtssatz
Zur Gültigkeit eines mündlichen Testamentes ist erforderlich, dass der Erblasser die Absicht hat, vor den anwesenden Zeugen seinen letzten Willen zum Ausdruck zu bringen. Die Zeugen müssen nicht eigens zur Testamentserrichtung herbeigerufen worden sein; sie müssen aber der Erklärung des letzten Willens in dem Bewusstsein ihrer Zeugeneigenschaft beiwohnen.
1 Ob 44/36 | OGH | 11.03.1936 |
Veröff: SZ 18/46 |
3 Ob 378/54 | OGH | 23.06.1954 |
nur: Die Zeugen müssen nicht eigens zur Testamentserrichtung herbeigerufen worden sein; sie müssen aber der Erklärung des letzten Willens in dem Bewusstsein ihrer Zeugeneigenschaft beiwohnen. (T1) |
3 Ob 541/54 | OGH | 03.11.1954 |
nur T1; Veröff: EvBl 1955/42 |
3 Ob 329/58 | OGH | 24.07.1958 |
nur T1 |
1 Ob 731/50 | OGH | 10.01.1951 |
nur T1 |
1 Ob 505/55 | OGH | 31.08.1955 |
nur T1 |
5 Ob 301/66 | OGH | 24.11.1966 |
Veröff: RZ 1967,90 |
1 Ob 12/67 | OGH | 09.02.1967 |
nur T1 |
5 Ob 241/68 | OGH | 18.09.1968 |
Veröff: NZ 1969,126 |
6 Ob 78/72 | OGH | 13.04.1972 |
Beisatz: Auf die subjektive Auffassung eines Zeugen, ob für den Erblasser überhaupt eine Notwendigkeit bestehe, eine letztwillige Verfügung zu treffen, kommt es nicht an. (T2) |
3 Ob 200/73 | OGH | 20.11.1973 |
Beisatz: Voraussetzung für die Gültigkeit eines mündlichen Testamentes ist die gleichzeitige Anwesenheit dreier fähiger Zeugen, also solcher Personen, die abgesehen von ihrer persönlichen Fähigkeit zur Zeugenschaft iS der §§ 591 ff ABGB mit Wissen und Willen des Testators und mit dem Bewusstsein ihrer Aufgabe, nämlich Zeugen einer letztwilligen Verfügung zu sein, dem Testierakt beiwohnen. (T3) |
6 Ob 166/74 | OGH | 10.10.1974 |
Beis wie T3 |
3 Ob 218/74 | OGH | 11.03.1975 |
nur: Zur Gültigkeit eines mündlichen Testamentes ist erforderlich, dass der Erblasser die Absicht hat, vor den anwesenden Zeugen seinen letzten Willen zum Ausdruck zu bringen. (T4) |
6 Ob 104/75 | OGH | 28.08.1975 |
nur T1; Beis wie T3 |
7 Ob 546/76 | OGH | 18.03.1976 |
Veröff: NZ 1978,13 |
5 Ob 699/76 | OGH | 16.11.1976 |
nur T4; Veröff: NZ 1979,174 |
6 Ob 647/78 | OGH | 22.06.1978 |
nur T4 |
6 Ob 755/78 | OGH | 30.11.1978 |
nur T4 |
7 Ob 694/79 | OGH | 30.08.1979 |
nur T1 |
6 Ob 563/81 | OGH | 30.03.1981 |
nur T4 |
6 Ob 739/81 | OGH | 07.10.1981 |
Vgl auch; Beisatz: Das Wissen um die gesetzlich normierten Erfordernisse einer gültigen mündlichen letztwilligen Verfügung stellt keine Voraussetzung für einen rechtserheblichen Verfügungswillen einerseits und das Bewusstsein, der Äußerung eines solchen Willens zwecks Bekundung nach dem Todesfall zugezogen zu sein, anderseits dar. (T5) |
8 Ob 548/90 | OGH | 22.03.1990 |
Auch; Beisatz: Gültigkeit des Testamentes ist im Rechtsweg zu klären. (T6) |
4 Ob 2256/96k | OGH | 15.10.1996 |
nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Der Umstand, dass eine zugezogene Person den Inhalt einzelner Erklärungen des Erblassers rechtlich unrichtig dahin beurteilt, es handle sich noch nicht um eine letztwillige Verfügung, weil der Erblasser erklärt hatte, er werde zu einem späteren Zeitpunkt eine schriftliche Verfügung treffen, ist aber für die Annahme des Bewusstseins, einem Testierakt beizuwohnen, unerheblich. (T7) |
7 Ob 60/99w | OGH | 30.03.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Dass der Erblasser hiebei gleichzeitig erklärt, er werde das zu einem späteren Zeitpunkt auch noch schriftlich festhalten, steht der Annahme des Bewusstseins von Zeugen, einem Testierakt beizuwohnen, nicht entgegen. (T8) |
1 Ob 220/04s | OGH | 23.11.2004 |
Vgl auch; Beisatz: Die Willensäußerung des Erblassers muss im Bewusstsein dessen entgegengenommen werden, dass sie erklärt worden sei, damit die Zeugen zu einem späteren Zeitpunkt die Absicht des Erblassers bestätigen könnten. (T9) |
9 Ob 5/07m | OGH | 25.06.2007 |
Auch; Beisatz: Beim „Zeugenbewusstsein" geht es um das Bewusstsein einer Person, dem Testierakt einer anderen Person beizuwohnen, um das Bewusstsein, die letztwillige Äußerung eines anderen nach dessen Tod bekunden zu können. (T10) |
6 Ob 67/11p | OGH | 14.04.2011 |
Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Auch bei fremdhändigen Testamenten muss ein „Zeugenbewusstsein“ dahingehend vorliegen, dass der Zeuge die Sprache des Erblassers versteht. (T11) |
2 Ob 61/13d | OGH | 23.10.2013 |
Vgl; Beis wie T11 nur: Auch bei fremdhändigen Testamenten muss ein „Zeugenbewusstsein“ vorliegen. (T12); Veröff: SZ 2013/101 |
Dokumentnummer
JJR_19360311_OGH0002_0010OB00044_3600000_001
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