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Anlage 1 Anti-Doping-Konvention

Aktuelle FassungIn Kraft seit 01.1.2024

Anlage 1

(Übersetzung)

VERBOTSLISTE 2024

WELT-ANTI-DOPING-CODE

Inkrafttreten: 1. Jänner 2024

Einleitung

Die Verbotsliste ist ein verbindlicher Internationaler Standard im Rahmen des Welt-Anti-DopingProgramms.

Die Liste wird nach einem umfassenden von der WADA durchgeführten Konsultationsverfahren jährlich aktualisiert. Die Liste tritt am 1. Jänner 2024 in Kraft.

Der offizielle Wortlaut der Verbotsliste wird von der WADA weitergeführt und in englischer und französischer Sprache veröffentlicht. Bei Unstimmigkeiten zwischen der englischen und französischen Fassung ist die englische Fassung maßgebend.

Begriffe, die in dieser Liste verbotener Substanzen und verbotener Methoden verwendet werden:

Innerhalb des Wettkampfes verboten

Sofern die WADA für eine bestimmte Sportart keinen anderen Zeitraum zugelassen hat, beginnt der Zeitraum „innerhalb des Wettkampfes“ grundsätzlich kurz vor Mitternacht (um 23:59 Uhr) am Tag vor einem Wettkampf, für den der Athlet aufgestellt ist, und endet mit dem Ende dieses Wettkampfes und des Probenahmeverfahrens.

Zu allen Zeiten verboten

Dies bedeutet, dass die Substanz oder die Methode entsprechend der Begriffsbestimmung im Codeinnerhalb und außerhalb des Wettkampfes verboten ist.

Spezifisch und nichtspezifisch

Nach Artikel 4.2.2 des Welt-Anti-Doping-Codes gelten „für die Zwecke der Anwendung des Artikels 10 [...] alle verbotenen Substanzen als spezifische Substanzen mit Ausnahme derjenigen, die in der Verbotsliste anders gekennzeichnet sind. Eine verbotene Methode gilt nicht als spezifische Methode, es sei denn, sie ist in der Verbotsliste ausdrücklich als spezifische Methode gekennzeichnet.“ Nach dem Kommentar zu dem Artikel sollen „die in Artikel 4.2.2 genannten spezifischen Substanzen und Methoden [...] auf keinen Fall als weniger wichtig oder weniger gefährlich als andere Dopingsubstanzen oder ‑methoden angesehen werden. Es handelt sich dabei einfach um Substanzen und Methoden, bei denen die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass ein Athlet sie für andere Zwecke als die Leistungssteigerung eingenommen beziehungsweise angewendet hat.“

Substanzen mit Missbrauchspotential

Nach Artikel 4.2.3 des Codes sind Substanzen mit Missbrauchspotential jene Substanzen, die als solche gekennzeichnet sind, weil sie in der Gesellschaft häufig außerhalb eines sportlichen Zusammenhangs missbraucht werden. Als Substanzen mit Missbrauchspotential gelten: Cocain, Diamorphin (Heroin), Methylendioxymethamfetamin (MDMA/„Ecstasy“) und Tetrahydrocannabinol (THC).

S0 Nicht zugelassene Substanzen

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

 

Pharmakologisch wirksame Substanzen, die in den folgenden Abschnitten der Verbotsliste nicht aufgeführt und derzeit nicht durch eine staatliche Gesundheitsbehörde für die therapeutische Anwendung beim Menschen zugelassen sind (zum Beispiel Arzneimittel in der präklinischen oder klinischen Entwicklung beziehungsweise Arzneimittel, deren Entwicklung eingestellt wurde, Designerdrogen, nur für die Anwendung bei Tieren zugelassene Substanzen), sind zu jeder Zeit verboten.

Diese Klasse umfasst viele verschiedene Substanzen, unter anderem BPC-157, 2, 4-Dinitrophenol (DNP) und Troponin-Aktivatoren (zum Beispiel Reldesemtiv und Tirasemtiv).

S1 Anabole Substanzen

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind nichtspezifische Substanzen.

 

Anabole Substanzen sind verboten.

S1.1. Anabol-androgene Steroide (AAS)

Bei exogener Verabreichung, dazu gehören unter anderem

1-Androstendiol (5alpha-Androst-1-en-3beta,17beta-diol);

1-Androstendion (5alpha-Androst-1-en-3,17-dion);

1-Androsteron (3alpha-Hydroxy-5alpha-androst-1-en-17-on);

1-Epiandrosteron (3beta-Hydroxy-5alpha-androst-1-en-17-on);

1-Testosteron (17beta-Hydroxy-5alpha-androst-1-en-3-on);

4-Androstendiol (Androst-4-en-3beta,17beta-diol);

4-Hydroxytestosteron (4,17beta-Dihydroxyandrost-4-en-3-on);

5-Androstendion (Androst-5-en-3,17-dion);

7alpha-Hydroxy-DHEA;

7beta-Hydroxy-DHEA;

7-Keto-DHEA;

11beta-Methyl-19-nortestosteron;

17alpha-Methylepitiostanol (Epistane);

19-Norandrostendiol (Estr-4-en-3,17-diol);

19-Norandrostendion (Estr-4-en-3,17-dion);

Androst-4-en-3,11,17-trion (11-Ketoandrostendion, Adrenosteron);

Androstanolon (5alpha-Dihydrotestosteron, 17beta-Hydroxy-5alpha-androstan-3-on);

Androstendiol (Androst-5-en-3beta,17beta-diol);

Androstendion (Androst-4-en-3,17-dion);

Bolasteron;

Boldenon;

Boldion (Androsta-1,4-dien-3,17-dion);

Calusteron;

Clostebol;

Danazol ([1,2]Oxazolo[4',5':2,3]pregna-4-en-20-yn-17alpha-ol);

Dehydrochlormethyltestosteron (4-Chlor-17beta-hydroxy-17alpha-methylandrosta-1,4-dien-3-on);

Desoxymethyltestosteron (17alpha-Methyl-5alpha-androst-2-en-17beta-ol und 17alpha-Methyl5alpha-androst-3-en-17beta-ol);

Dimethandrolon (7alpha,11beta-Dimethyl-19-nortestosteron);

Drostanolon;

Epiandrosteron (3beta-Hydroxy-5alpha-androstan-17-on);

Epidihydrotestosteron (17beta-Hydroxy-5beta-androstan-3-on);

Epitestosteron;

Ethylestrenol (19-Norpregna-4-en-17alpha-ol);

Fluoxymesteron;

Formebolon;

Furazabol (17alpha-Methyl[1,2,5]oxadiazolo[3',4':2,3]-5alpha-androstan-17beta-ol);

Gestrinon;

Mestanolon;

Mesterolon;

Metandienon (17beta-Hydroxy-17alpha-methylandrosta-1,4-dien-3-on);

Metenolon;

Methandriol;

Methasteron (17beta-Hydroxy-2alpha,17alpha-dimethyl-5alpha-androstan-3-on);

Methyl-1-testosteron (17beta-Hydroxy-17alpha-methyl-5alpha-androst-1-en-3-on); Methylclostebol;

Methyldienolon (17beta-Hydroxy-17alpha-methylestra-4,9-dien-3-on);

Methylnortestosteron (17beta-Hydroxy-17alpha-methylestr-4-en-3-on);

Methyltestosteron;

Metribolon (Methyltrienolon, 17beta-Hydroxy-17alpha-methylestra-4,9,11-trien-3-on); Miboleron;

Nandrolon (19-Nortestosteron);

Norboleton;

Norclostebol (4-Chlor-17beta-ol-estr-4-en-3-on);

Norethandrolon;

Oxabolon;

Oxandrolon;

Oxymesteron;

Oxymetholon;

Prasteron (Dehydroepiandrosteron, DHEA, 3beta-Hydroxyandrost-5-en-17-on);

Prostanozol (17beta-[(Tetrahydropyran-2-yl)oxy]-1'H-pyrazolo[3,4:2,3]-5alpha-androstan); Quinbolon;

Stanozolol;

Stenbolon;

Testosteron;

Tetrahydrogestrinon (17-Hydroxy-18a-homo-19-nor-17alpha-pregna-4,9,11-trien-3-on); Tibolon;

Trenbolon (17beta-Hydroxyestr-4,9,11-trien-3-on);

Trestolon (7alpha-Methyl-19-nortestosteron, MENT)

und andere Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur oder ähnlicher/n biologischer/n Wirkung(en).

S1.2. Andere anabole Substanzen

Dazu gehören unter anderem

Clenbuterol, Osilodrostat, Ractopamin, Selektive Androgen-Rezeptor-Modulatoren [SARMs, zum Beispiel Andarin, Enobosarm (Ostarin), LGD-4033 (Ligandrol), RAD140, S-23 und YK-11], Zeranol und Zilpaterol.

S2 Peptidhormone, Wachstumsfaktoren, verwandte Substanzen und Mimetika

Zu allen Zeiten verboten(innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind nichtspezifische Substanzen.

 

Die folgenden Substanzen und andere Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur oder ähnlicher/n biologischer/n Wirkung(en) sind verboten:

S2.1. Erythropoetine (EPO) und Erythropoese-beeinflussende Substanzen

Dazu gehören unter anderem

S2.1.1

Erythropoetin-Rezeptor-Agonisten zum Beispiel

Darbepoetine (dEPO);

Erythropoetine (EPO);

EPO-basierte Konstrukte [zum Beispiel EPO-Fc; Methoxy-Polyethylenglycol-Epoetin beta (CERA)

EPO-mimetische Substanzen und ihre Konstrukte (zum Beispiel CNTO-530, Peginesatid).

S2.1.2

Hypoxie-induzierbarer-Faktor (HIF)-Aktivatoren, zum Beispiel Cobalt; Daprodustat (GSK1278863);

IOX2;

Molidustat (BAY 85-3934);

Roxadustat (FG-4592); Vadadustat (AKB-6548); Xenon.

S2.1.3

GATA-Hemmer, zum Beispiel K-11706.

S2.1.4

Transformierender-Wachstumsfaktor-beta-(TGF-β-)Signalhemmer, zum Beispiel Luspatercept; Sotatercept.

S2.1.5

Agonisten des körpereigenen Reparatur-Rezeptors, zum Beispiel Asialo-EPO; carbamyliertes EPO (CEPO).

  

S2.2. Peptidhormone und ihre Releasingfaktoren

S2.2.1

Testosteron-stimulierende Peptide bei Männern, zum Beispiel

  1. Choriongonadotropin (CG),
  2. Luteinisierendes Hormon (LH),
  3. Gonadotropin–Releasing–Hormon (GnRH, Gonadorelin) und seine Agonistenanaloga (zum Beispiel Buserelin, Deslorelin, Goserelin, Histrelin, Leuprorelin, Nafarelinund Triptorelin),
  4. Kisspeptin und seine Agonistenanaloga

S2.2.2

Corticotropine und ihre Releasingfaktoren, zum Beispiel Corticorelin und Tetracosactid

S2.2.3

Wachstumshormon (GH, seine Analoga und Fragmente, dazu gehören unter anderem

  1. Wachstumshormon-Analoga, zum Beispiel Lonapegsomatropin, Somapacitan und Somatrogon
  2. Wachstumshormon-Fragmente, zum Beispiel AOD-9604 und hGH 176-191.

S2.2.4

Wachstumshormon-Releasingfaktoren, dazu gehören unter anderem

  1. Wachstumshormon-Releasing-Hormon (GHRH) und seine Analoga (zum Beispiel CJC1293, CJC-1295, Sermorelin und Tesamorelin)
  2. Wachstumshormon-Sekretagoge (GHS) und ihre Mimetika [zum Beispiel Anamorelin, Capromorelin, Ibutamoren (MK-677), Ipamorelin, Lenomorelin (Ghrelin), Macimorelin und Tabimorelin]
  3. Wachstumshormon-Releasing-Peptide (GHRPs) [zum Beispiel Alexamorelin, Examorelin Hexarelin), GHRP-1, GHRP-2 (Pralmorelin), GHRP-3, GHRP-4, GHRP-5 und GHRP-6]
  

S2.3. Wachstumsfaktoren und Wachstumsfaktor-Modulatoren

Dazu gehören unter anderem

  1. Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGFs)
  2. Hepatozyten-Wachstumsfaktor (HGF)
  3. insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1, Mecasermin) und seine Analoga
  4. mechanisch induzierte Wachstumsfaktoren (MGFs)
  5. Blutplättchen-basierter Wachstumsfaktor (PDGF)
  6. Thymosin beta-4 und seine Derivate, zum Beispiel TB-500
  7. vaskulär-endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF)

und andere Wachstumsfaktoren oder Wachstumsfaktor-Modulatoren, die in Muskeln, Sehnen oder Bändern die Proteinsynthese/den Proteinabbau, die Gefäßbildung/-versorgung, die Energieausnutzung, die Regenerationsfähigkeit oder die Umwandlung des Fasertyps beeinflussen.

S3 Beta-2-Agonisten

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

 

Alle selektiven und nichtselektiven Beta-2-Agonisten, einschließlich aller optischen Isomere, sind verboten.

Dazu gehören unter anderem

● Arformoterol

● Indacaterol

● Reproterol

● Tretoquinol

● Fenoterol

● Levosalbutamol

● Salbutamol

   (Trimetoquinol)

● Formoterol

● Olodaterol

● Salmeterol

● Tulobuterol

● Higenamin

● Procaterol

● Terbutalin

● Vilanterol

    

Ausnahmen:

  1. inhaliertes Salbutamol: höchstens 1600 Mikrogramm über 24 Stunden, aufgeteilt auf mehrere Einzeldosen von nicht mehr als 600 Mikrogramm über 8 Stunden, ausgehend von jeder Dosis;
  2. inhaliertes Formoterol: abgegebene Dosis höchstens 54 Mikrogramm über 24 Stunden;
  3. inhaliertes Salmeterol: höchstens 200 Mikrogramm über 24 Stunden;
  4. inhaliertes Vilanterol: höchstens 25 Mikrogramm über 24 Stunden.

Hinweis:

Eine Salbutamolkonzentration im Urin von mehr als 1000 Nanogramm/ml oder eine Formoterolkonzentration im Urin von mehr als 40 Nanogramm/ml ist nicht im Einklang mit der therapeutischen Anwendung der Substanz und gilt als ein normabweichendes Analyseergebnis (AAF), es sei denn, der Athlet weist anhand einer kontrollierten pharmakokinetischen Studie nach, dass dieses abnorme Ergebnis die Folge einer therapeutischen Dosis (durch Inhalation) bis zu der oben genannten Höchstdosis war.

S4 Hormon- und Stoffwechsel-Modulatoren

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Verbotene Substanzen in den Klassen S4.1 und S4.2 sind spezifische Substanzen. Verbotene Substanzen in den Klassen S4.3 und S4.4 sind nichtspezifische Substanzen.

 

Die folgenden Hormon- und Stoffwechsel-Modulatoren sind verboten:

S4.1. Aromatasehemmer

Dazu gehören unter anderem

● 2-Androstenol (5alpha-Androst-2-en-17-ol)

● Androsta-1,4,6-trien-3,17-dion)

● 2-Androstenon (5alpha-Androst-2-en-17-on)

● Androsta-3,5-dien-7,17-dion

● 3-Androstenol (5alpha-Androst-3-en-17-ol)

(Arimistan)

● 3-Androstenon (5alpha-Androst-3-en-17-on)

● Exemestan

● 4-Androsten-3,6,17-trion (6-oxo)

● Formestan

● Aminoglutethimid

● Letrozol

● Anastrozol

● Testolacton

  

S4.2. Antiöstrogene Substanzen [Antiöstrogene und selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs)]

Dazu gehören unter anderem

● Bazedoxifen

● Fulvestrant

● Tamoxifen

● Clomifen

● Ospemifen

● Toremifen

● Cyclofenil

● Raloxifen

 

   

S4.3. Stoffe, welche die Aktivierung des Aktivin-Rezeptors IIB verhindern

Dazu gehören unter anderem

  1. Aktivin A neutralisierende Antikörper
  2. Aktivin-Rezeptor-IIB-Kompetitoren, wie zum Beispiel
  1. Decoy-Aktivin-Rezeptoren (zum Beispiel ACE-031)
  1. Anti-Aktivin-Rezeptor-IIB-Antikörper (zum Beispiel Bimagrumab)
  1. Myostatinhemmer, wie zum Beispiel
  1. Substanzen, welche die Myostatin-Expression verringern oder unterdrücken,
  2. Myostatin bindende Proteine (zum Beispiel Follistatin, Myostatin-Propeptid),
  3. Myostatin oder Myostatinvorläufer neutralisierende Antikörper (zum Beispiel Apitegromab, Domagrozumab, Landogrozumab, Stamulumab).
  

S4.4. Stoffwechselmodulatoren

S4.4.1.

Aktivatoren der AMP-aktivierten Proteinkinase (AMPK), zum Beispiel AICAR, PeroxisomProliferator-aktivierter-Rezeptor-delta-(PPARδ-)Agonisten, zum Beispiel 2-(2-Methyl-4-((4methyl-2-(4-(trifluoromethyl)phenyl)thiazol-5-yl)methylthio)phenoxy)-essigsäure (GW1516, GW501516) und Rev-Erb alpha-Agonisten, zum Beispiel SR9009, SR9011

S4.4.2.

Insuline und Insulin-Mimetika

S4.4.3.

Meldonium

S4.4.4.

Trimetazidin

  

S5 Diuretika und Maskierungsmittel

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

 

Alle Diuretika und Maskierungsmittel, einschließlich aller optischen Isomere, zum Beispiel gegebenenfalls D- und L-, sind verboten.

Dazu gehören unter anderem

  1. Diuretika wie
  1. Vaptane, zum Beispiel Conivaptan, Mozavaptan und Tolvaptan,
  2. Intravenös verabreichte Plasmaexpander wie
  1. Desmopressin
  2. Probenecid;
  1. und andere Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur oder ähnlicher/n biologischer/n Wirkung(en).

Hiervon ausgenommen sind:

  1. Drospirenon, Pamabrom sowie die topische ophthalmische Verabreichung von Carboanhydrasehemmern (zum Beispiel Dorzolamid, Brinzolamid)
  2. die lokale Verabreichung von Felypressin in der Dentalanästhesie.

Hinweis:

Wird in der Probe eines Athleten zu allen Zeiten beziehungsweise innerhalb des Wettkampfes jegliche Menge einer der folgenden Grenzwerten unterliegenden Substanzen – nämlich Formoterol, Salbutamol, Cathin, Ephedrin, Methylephedrin und Pseudoephedrin – in Verbindung mit einem Diuretikum oder Maskierungsmittel (mit Ausnahme der topischen ophthalmischen Verabreichung eines Carboanhydrasehemmers oder der lokalen Verabreichung von Felypressin in der Dentalanästhesie) nachgewiesen, so gilt dieser Nachweis als ein von der Norm abweichendesAnalyseergebnis (AAF), es sei denn, der Athlet besitzt zusätzlich zu der medizinischen Ausnahmegenehmigung für das Diuretikum oder Maskierungsmittel eine bestätigte medizinische Ausnahmegenehmigung (TUE) für diese Substanz.

Verbotene Methoden

Zu allen Zeiten verboten (innerhalb und außerhalb des Wettkampfes)

Alle verbotenen Methoden in dieser Klasse sind nichtspezifisch mit Ausnahme der Methoden in der Klasse M2.2, die spezifische Methoden sind.

 

M1. Manipulation von Blut und Blutbestandteilen

Folgende Methoden sind verboten:

  1. M1.1. Die Verabreichung oder Wiederzufuhr jeglicher Menge von autologem, allogenem (homologem) oder heterologem Blut oder Produkten aus roten Blutkörperchen jeglicher Herkunft in das Kreislaufsystem mit Ausnahme von Spenden durch Athleten von Plasma oder Plasmabestandteilen, die mittels Plasmapherese in einem registrierten Spendezentrum durchgeführt werden.
  2. M1.2. Die künstliche Erhöhung der Aufnahme, des Transports oder der Abgabe von Sauerstoff.

Dazu gehören unter anderem

  1. M1.3. Jegliche Form der intravaskulären Manipulation von Blut oder Blutbestandteilen mit physikalischen oder chemischen Mitteln.

M2. Chemische und physikalische Manipulation

Folgende Methoden sind verboten:

  1. M2.1. Die tatsächliche oder versuchteunzulässige Einflussnahme, um die Integrität und Validität der Proben, die während der Dopingkontrollen genommen werden, zu verändern.

Dazu gehören unter anderem

  1. der Austausch und/oder die Verfälschung einer Probe, zum Beispiel die Zugabe von Proteasen zu einer Probe.
  1. M2.2. Intravenöse Infusionen und/oder Injektionen von insgesamt mehr als 100 ml innerhalb eines Zeitraums von 12 Stunden, es sei denn, sie werden rechtmäßig im Zuge von Krankenhausbehandlungen, chirurgischen Eingriffen oder klinischen diagnostischen Untersuchungen verabreicht.

M3. Gen- und Zelldoping

Die folgenden Methoden zur möglichen Steigerung der sportlichen Leistung sind verboten:

  1. M3.1. Die Verwendung von Nukleinsäuren oder Nukleinsäure-Analoga, mit denen Genomsequenzen und/oder die Genexpression durch jegliche Mechanismen verändert werden können. Dazu gehören unter anderem Technologien für Geneditierung, Genstilllegung und Gentransfer.
  2. M3.2. Die Anwendung normaler oder genetisch veränderter Zellen.

S6 Stimulanzien

Innerhalb des Wettkampfes verboten

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen mit Ausnahme derjenigen in der Klasse S6.A, die nichtspezifischeSubstanzen sind.

Substanzen mit Missbrauchspotential in diesem Abschnitt: Cocain und Methylendioxymethamfetamin (MDMA/„Ecstasy“)

 

Alle Stimulanzien, dazu gehören alle optischen Isomere, zum Beispiel gegebenenfalls D- und L-, sind verboten.

Zu den Stimulanzien gehören

S6.A. Nichtspezifische Stimulanzien

● Adrafinil

● Fonturacetam [4-Phenylpiracetam (Carphedon)]

● Amfepramon

● Furfenorex

● Amfetamin

● Lisdexamfetamin

● Amfetaminil

● Mefenorex

● Amiphenazol

● Mephentermin

● Benfluorex

● Mesocarb

● Benzylpiperazin

● Metamfetamin(D-)

● Bromantan

● p-Methylamfetamin

● Clobenzorex

● Modafinil

● Cocain

● Norfenfluramin

● Cropropamid

● Phendimetrazin

● Crotetamid

● Phentermin

● Fencamin

● Prenylamin

● Fenetyllin

● Prolintan

● Fenfluramin

 

● Fenproporex

 

  

Stimulanzien, die in diesem Abschnitt nicht ausdrücklich genannt sind, gelten als spezifische Substanzen.

S6.B. Spezifische Stimulanzien

Dazu gehören unter anderem

  1. 2-Phenylpropan-1-amin (beta- Methylphenylethylamin, BMPEA)
  1. Ephedrin***
  1. Nikethamid
  1. Epinephrin**** (Adrenalin)
  1. Norfenefrin
  1. Etamivan
  1. Octodrin (1,5-Dimethylhexylamin)
  1. 3-Methylhexan-2-amin (1,2-Dimethylpentylamin)
  1. Ethylphenidat
  1. Etilamfetamin
  1. Octopamin
  1. 4-Fluormethylphenidat
  1. Etilefrin
  1. Oxilofrin (Methylsynephrin
  1. 4-Methylhexan-2-amin ( 1,3-Dimethylamylamin, 1,3 DMAA, Methylhexanamin)
  1. Famprofazon
  1. Pemolin
  1. Fenbutrazat
  1. Pentetrazol
  1. Fencamfamin
  1. Phenethylamin und seine Derivate
  1. 4-Methylpentan-2-amin (1,3-Dimethylbutylamin
  1. Heptaminol
  1. Hydrafinil (Fluorenol
  1. Phenmetrazin
  1. 5-Methylhexan-2-amin (1,4 Dimethylamylamin, 1,4-Dimethylpentylamin, 1,4 DMAA)
  1. Hydroxyamfetamin (Parahydroxyamfetamin)
  1. Phenpromethamin
  1. Propylhexedrin
  1. Isomethepten
  1. Pseudoephedrin*****
  1. Levmetamfetamin
  1. Selegilin
  1. Benzfetamin
  1. Meclofenoxat
  1. Sibutramin
  1. Cathin**
  1. Methylendioxymethamfetamin
  1. Solriamfetol
  1. Cathinon und seine Analoga, zum Beispiel Mephedron, Methedron und alpha-Pyrrolidinovalerophenon
  1. Methylephedrin***
  1. Strychnin
  1. Methylnaphthidat [(±)-Methyl2-(naphthalen-2-yl)-2(piperidin-2-yl)acetat]
  1. Tenamfetamin (Methylendioxyamfetamin)
  1. Tuaminoheptan
  1. Dimetamfetamin (Dimethylamfetamin)
  1. Methylphenidat

 

   

und andere Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur oder ähnlicher/n biologischer/n Wirkung(en).

Hiervon ausgenommen sind:

  1. Clonidin;
  2. Imidazolinderivate für die dermatologische, nasale, ophthalmische oder aurikuläre Anwendung (zum Beispiel Brimonidin, Clonazolin, Fenoxazolin, Indanazolin, Naphazolin, Oxymetazolin, Tetryzolin, Tramazolin, Xylometazolin) und die in das Überwachungsprogramm für 2024* aufgenommenen Stimulanzien.
  1. * Bupropion, Koffein, Nikotin, Phenylephrin, Phenylpropanolamin, Pipradrol und Synephrin: Diese Substanzen sind in das Überwachungsprogramm für 2024 aufgenommen und gelten nicht als verbotene Substanzen.
  2. ** Cathin (D-Norpseudoephedrin) und sein L-Isomer: verboten, wenn seine Konzentration im Urin 5 Mikrogramm/ml übersteigt.
  3. *** Ephedrin und Methylephedrin: verboten, wenn ihre Konzentration im Urin jeweils 10 Mikrogramm/ml übersteigt.
  4. **** Epinephrin (Adrenalin): nicht verboten bei der lokalen Verabreichung, zum Beispiel nasal oder ophthalmologisch, oder bei der Verabreichung in Verbindung mit einem Lokalanästhetikum.
  5. ***** Pseudoephedrin: verboten, wenn seine Konzentration im Urin 150 Mikrogramm/ml übersteigt.

S7 Narkotika

Innerhalb des Wettkampfes verboten

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

Substanzen mit Missbrauchspotential in diesem Abschnitt: Diamorphin (Heroin)

 

Die folgenden Narkotika, dazu gehören alle optischen Isomere, zum Beispiel gegebenenfalls D- und L-, sind verboten:

● Buprenorphin

● Hydromorphon

● Nicomorphin

● Pentazocin

● Dextromoramid

● Methadon

● Oxycodon

● Pethidin

● Diamorphin (Heroin)

● Morphin

● Oxymorphon

● Tramadol

● Fentanyl und seine Derivate

 

 

 

    

S8 Cannabinoide

Innerhalb des Wettkampfes verboten

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

Substanzen mit Missbrauchspotential in diesem Abschnitt: Tetrahydrocannabinol (THC)

 

Alle natürlichen und synthetischen Cannabinoide sind verboten, zum Beispiel

  1. in Cannabis (Haschisch, Marihuana) und Cannabis-Produkten
  2. natürliche und synthetische Tetrahydrocannabinole (THCs)
  3. synthetische Cannabinoide, welche die Wirkungen von THC nachahmen

Hiervon ausgenommen sind:

  1. Cannabidiol

S9 Glucocorticoide

Innerhalb des Wettkampfes verboten

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

 

Alle Glucocorticoide sind verboten, wenn sie auf jeglichem injizierbaren, oralen [einschließlich oromukosalen (zum Beispiel bukkalen, gingivalen, sublingualen)] oder rektalen Weg verabreicht werden.

Dazu gehören unter anderem

● Beclometason

● Dexamethason

● Mometason

● Betamethason

● Flunosolid

● Prednisolon

● Budesonid

● Fluocortolon

● Prednison

● Ciclesonid

● Fluticason

● Triamcinolonacetonid

● Cortison

● Hydrocortison

 

● Deflazacort

● Methylprednisolon

 

   

Hinweis:

Andere Verabreichungsarten (einschließlich inhalativ und topisch: dental-intrakanalär, dermal, intranasal, ophthalmologisch, aurikulär und perianal) sind nicht verboten, wenn sie im Rahmen der vom Hersteller empfohlenen Dosen und medizinischen Indikationen angewendet werden.

P1. Betablocker

In bestimmten Sportarten verboten

Alle verbotenen Substanzen in dieser Klasse sind spezifische Substanzen.

 

Betablocker sind in den folgenden Sportarten nur im Wettkampf verboten; außerhalb von Wettkämpfen auch, sofern angegeben (*).

  1. Billard (alle Disziplinen) (WCBS)
  1. Skifahren/Snowboarding (FIS) im Skispringen, Freistil aerials/halfpipe und Snowboard halfpipe/big air
  1. Bogenschießen (WA)*
  1. Darts (WDF)
  1. Golf (IGF)
  1. Unterwassersport (CMAS)* in allen Unterdisziplinen des Apnoetauchens, Speerfischens und Zielschießens
  1. Minigolf (WMF)
  1. Motorsport (FIA)
  1. Schießen (ISSF, IPC)*

 

  

* Auch außerhalb von Wettkämpfen verboten.

Dazu gehören unter anderem

● Acebutolol

● Bunolol

● Labetalol

● Oxprenolol

● Alprenolol

● Carteolol

● Metipranolol

● Pindolol

● Atenolol

● Carvedilol

● Metoprolol

● Propranolol

● Betaxolol

● Celiprolol

● Nadolol

● Sotalol

● Bisoprolol

● Esmolol

● Nebivolol

● Timolol

    

Schlagworte

Atemanalyse

Zuletzt aktualisiert am

12.02.2024

Gesetzesnummer

10009768

Dokumentnummer

NOR40260294

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